Huckingen. . Die Duisburger Musketiere feiern nicht nur zu Karneval: Beste Stimmung herrschte auf der Silverparty der Karnevalsgesellschaft im Steinhof.
Der ältere Herr mit den weißen Haaren trommelt mit den Fingern zum Takt der Musik auf der Tischkante, dann mit den Handflächen rhythmisch auf dem Tisch. „Das ist allererste Sahne hier!“, ruft der Ungelsheimer begeistert aus. „Wir kommen immer wieder gerne hierher. Denn hier bekommt man richtig was geboten.“ So wie dem Senior geht es ganz offensichtlich den allermeisten der 170 Gäste der Silvesterparty im Saal des Huckinger Steinhofs, zu dem die Karnevalsgesellschaft Duisburger Musketiere von 1998 e. V. eingeladen hat.
Der ältere Herr hat sich wie die meisten Männer zum Jahresende noch mal richtig fein gemacht, trägt Anzug, weißes Hemd und Krawatte. Sonst ist bei den Herren erlaubt, was gefällt: Pullover, Hemd und Jeans, es ist ja diesmal kein Silvesterball. Dennoch haben sich besonders die Damen in Schale geworfen, schick gemacht, präsentieren was Kleiderschrank und Schmuckkästchen so hergeben.
Ungezwungen geht es zu, locker, flockig und leger. Als der DJ der DU Disco ab acht Uhr Hits aus den 60ern bis 80eren abspielt, erheben sich viele Gäste von den langen Tischreihen, die kreuz und quer im Saal aufgebaut sind, und stürmen die Tanzfläche. Ob „Let`s twist again“, „Love is in the Air“ oder „Living next Door to Alice“ – egal, was aus den Boxen dröhnt, die Oldies reißen noch den letzten Oldie von seinem Sitz. Mag sein, dass viele Gäste gute Vorsätze für das neue Jahr haben. Heute Abend haben sie nur einen Vorsatz: Abschalten, gute Laune haben und Tanzen. Tanzen, tanzen, Tanzen. Bis zum Abwinken.
Entsprechend voll ist die Tanzfläche vor der Bühne, die mit einem riesigen Emblem der Duisburger Musketiere geschmückt ist, in den rot-blauen Farben des Huckinger Karnevalsvereins geschmackvoll ausgeleuchtet ist. Paare und Einzeltänzer drehen unentwegt ihre flotten Runden. Rock`n Roll, Foxtrott, Jive, Rumba und Samba sind angesagt. Die meisten Tänzer beherrschen die passenden Tanzschritte. Manche nicht. Auch nicht schlimm. Denn die Devise lautet heute Abend: „Locker bleiben!“
Für Abwechslung sorgt gegen halb zehn der Sänger Peter Strauss aus Serm. Fünfzig Minuten parodiert der Star des Abends im silbergrauen Anzug Tom Jones, Robbie Williams oder Robbie Williams genauso gut wie Jürgen Marcus, Roland Kaiser oder Howard Carpendale, singt einschmeichelnd, moderiert charmant. Zumindest bei den Damen kommt der elegante Entertainer gut an.
Ganz kurz vor Mitternacht zählt der DJ den Countdown für das neue Jahr herunter: „Zehn, neun, acht…“ Alle Besucher zählen laut mit. Um Punkt null Uhr bricht Jubel aus, die Gäste stoßen mit ihren Sektgläsern an, wünschen sich ein „Frohes Neues Jahr“, fallen sich in die Arme. Kurz danach steigen die ersten Silvesterraketen in den Himmel. Das Feuerwerk haben die Musketiere selbst arrangiert. Als die letzte Rakete verzischt, eilen die Gäste wieder zum Tanzboden. Bis in den frühen Morgen drehen sie ihre Runden, beweisen dabei viel Kondition. Der ältere Tänzer hatte recht: „Allererste Sahne!“