Süd.
Duisburg gehen die Gewerbeflächen aus. Auch im Stadtbezirk gibt es kaum noch nennenswerte größere Reserven, die sofort verfügbar wären. Das geht aus den Antworten der Stadtverwaltung auf eine FDP-Anfrage hervor, die jetzt durch die Bezirksvertretungen lief.
Theoretisch, so wird darin berichtet, ist das Potenzial an Flächen für Industrie und Gewerbe groß, liegt es doch bei 3,9 Mio Quadratmetern. Wenn man daraus jedoch jene Flächen herauszieht, die sofort verfügbar wären, um den Umzugs- oder Ansiedlungswunsch einer Firma erfüllen zu können, bleiben ganz 390 000 qm, zehn Prozent davon, die sich auf 31 Teilflächen im Stadtgebiet verteilen.
Ganze vier Teilflächen entfallen auf den Stadtbezirk Süd. Sie bringen es zusammen auf rund 47 000 qm, zwölf Prozent dieser Gesamtfläche. Größte Einzelfläche ist das Gebiet am Fuße der Heinrich-Hildebrand-Höhe in Wanheim mit 31 000 qm. Dazu gehören aber auch die letzte Ausbaureserve im Gewerbepark Keniastraße in Großenbaum/Buchholz mit 3300 qm, das ehemalige Kasernengelände in Wanheim mit 8000 qm und die Albert-Hahn-Straße in Großenbaum, wo noch etwa die Hälfte einer Brachfläche von über 9000 qm Größe verfügbar ist. Auf dem Reststück sollen eine Behindertenwerkstatt und ein Glücksspiel-Treff entstehen.
Bei Industrieflächen über 30 000 qm verfügt Duisburg über gar keine Reserven mehr. Größere Betriebe, die Geräusch- und Geruchsbelastungen erzeugen, können also gar nicht mehr ansiedeln.
Der neue Flächennutzungsplan (FNP), der unter dem Titel „Duisburg 2027“ seit einigen Jahren vorangetrieben wird, soll die Wende bringen. Er soll neue Flächen ausweisen. Aber vor 2013 wird er nicht in Kraft treten können.
Duisburgs Nothaushalt krankt bei den Einnahmen vor allem am fehlenden Gewerbesteueraufkommen. Die Gewerbesteuer ist zusammen mit dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und den Landeszuweisungen die wichtigste Einnahmequelle. Für 2011 waren 168 Mio € eingeplant. In Düsseldorf waren es knapp 900 Mio €.
Dabei hat Duisburg in Sachen Gewerbeparks einige Erfolge aufzuweisen, auch im Süden. Allein in den vier Grossenbaumer Gewerbegebieten stieg die Anzahl der Betriebe von 16 im Jahre 1985 auf 140 im Jahre 2008. Waren Mitte der 80er Jahre dort erst 387 Personen beschäftigt, so waren es 2008 mehr als 2800. Gut verlief die Entwicklung auch auf dem Gelände der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann und in ihrer Umgebung: 1990 gab es dort erst 24 Betriebe mit 459 Beschäftigten neben der Hütte und Thyssen-Krupp-Süd. 2008 waren es 36 Betriebe/1388 Beschäftigte.
In einer Stellungnahme der Stadt dazu heißt es, man habe gemeinsam mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Unternehmen befragt. Themen dabei seien gewesen, ob es Verlagerungsabsichten gebe und welche Standorte bevorzugt würden. Die Ergebnisse würden in das Projekt „Duisburg 2027“ einfließen, die Unternehmen würden primär die Bereiche Duisburg-Mitte und -Süd nachfragen. „Eine vorausschauende Strukturpolitik zur Entwicklung des Unternehmensbestandes und zur Neuansiedlung von Unternehmen wird diesem Umstand Rechnung tragen“, heißt es.