Großenbaum.

Von „marodierenden Schülern“ der Christian-Zeller-Schule Vorm Grindsbruch sprach jetzt Bernd Daub, amtierender Vorsitzender vom Bürgerverein Großenbaum-Rahm, als er die Plünderung des Weihnachtsbaums auf dem Heinz-Bünk-Platz verurteilte: Das seien diese Schüler gewesen.

Für den Weihnachtsmarkt vom vorvergangenen Wochenende hatte der Bürgerverein zusammen mit Revierförster Axel Freude einen stattlichen Nadelbaum organisiert und dort aufgestellt. Der Baum war auch mit „Geschenken“ geschmückt worden. Und die fehlten tags darauf prompt.

Für Daub ist das Problem dieser Schüler aber weiter zu sehen. Sie würden ständig die Gegend unsicher machen, sagt er, würden pöbelhaft durch die Straßen ziehen. „Netto“ an der Angermunder Straße habe eigens zum Schutz vor ihnen einen Sicherheitsdienst engagiert, wusste er. Selbst Schulleiter Dr. Wolfgang Janko habe ihm geraten, Strafanzeige zu erstatten.

Die Christian-Zeller-Schule ist eine Förderschule für Soziales und Emotionales Lernen. „Von unseren 180 Schülern sind 30 schwierig und 20 besonders schwierig“, sagt er. Deshalb seien sie ja an dieser Schule, die früher einmal Sonderschule für Erziehungshilfe war. „Sie haben halt Förderbedarf.“ An der Schule selbst, räumt der Pädagoge ein, habe man sie unter Kontrolle, aber eben nicht auf dem Schulweg. Zweimal im Jahr sitzt die Schule mit Vertretern von Polizei, Bahnpolizei und Ordnungsamt zusammen, um über die aktuelle Lage zu beraten. Wegen der Beschwerden hatte Dr. Janko am vergangenen Mittwoch ein drittes Treffen anberaumt, an dem allerdings die Bahnpolizei fehlte. Das letzte Treffen liegt zwei Monate zurück. Dafür, berichtet er, sei erstmals ein Vertreter der Duisburger Verkehrs-Gesellschaft (DVG) zugegen gewesen.

Auch Bernd Daub vom Bürgerverein sei eingeladen gewesen, jedoch nicht gekommen. Vertreter von „Netto“ habe die Polizei hinzu gebeten. Es sei aber niemand erschienen.

„Der Polizei“, fasst Dr. Janko das Gespräch zusammen, „wird einfach nichts gemeldet, von einem bis zwei Vorfällen im Jahr abgesehen.“ Und das bedeute im Polizeijargon: „kein Schwerpunkt“. Aus der Sicht der jeweils Vorgesetzten folge, dass es dort keinen Handlungsbedarf gebe, etwa zusätzlich Streife zu fahren.

Dem örtlichen Bezirksbeamten der Polizei macht der Schulleiter keine Vorwürfe. Er stehe oft genug vor der Schule. Nur könne er nicht gleichzeitig dort und am Bahnhofsvorplatz stehen, wo jetzt der Weihnachtsbaum geplündert wurde.

Auch die DVG habe von Auffälligkeiten nicht berichtet. Sie habe jedoch zugesagt, auf den betreffenden Linien morgens und mittags verstärkt Begleiter mitfahren zu lassen. Ansonsten liege es an der Bevölkerung, Vorkommnisse zu melden und so die Aufmerksamkeit der Behörden auf das Problem zu lenken.