Mündelheim. .

Noch ist Umedis ein Ein-Mann-Betrieb. Chef und einziger Mitarbeiter: Manfred Steil. „Ich arbeite selbst und ständig“. Bislang noch von seinem Wohnhaus Am Seltenreich aus. „Zehn Quadratmeter, mehr brauche ich nicht“, sagt Steil. Als Medizinprodukteberater arbeitet er zu Hause vor allem am PC und per Telefon.

Seine Kunden sind Krankenhäuser. Steil handelt zum Beispiel mit Monitoren, die im OP-Bereich und in der Radiologie oder in Konferenzräumen eingesetzt werden. „Es geht nicht nur um den Verkauf der Geräte. Ich installiere die Bildschirme oder Projektoren, verknüpfe sie mit den vorhandenen Geräten und schaue, dass Alles ans Laufen kommt“, so Steil.

Der Service entscheidet

In erster Linie arbeitet er im Umkreis von Duisburg, ist aber auch gelegentlich außerhalb, etwa im Schwarzwald, aktiv. „Ich bin häufig auf der Straße“, sagt der Techniker. Er versucht, möglichst flexibel auf die Wünsche der Kunden einzugehen. Wenn’s sein muss auch abends um 20 Uhr oder am Wochenende. „Ein guter Service ist die einzige Möglichkeit, sich gegen die großen Fachhandelsunternehmen, die mit 100 und mehr Leuten arbeiten, durchzusetzen“.

2009 hat Steil den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Zuvor war er beim TÜV in Köln angestellt und hat jeden Morgen auf dem Weg zur Ar­beit im Stau gestanden. Gelernt hat der Mündelheimer Radio- und Fernsehtechniker, anschließend arbeitete er bei einem japanischen Konzern, hat unter anderem Bedienungsanleitungen aus dem Englischen übersetzt.

„Das erste Jahr war hart,“ sagt der Kleinunternehmer. Es hat ihn viel Zeit gekostet, ei­nen Kundenkreis aufzubauen. „Man muss sich immer wieder selbst motivieren“. Zum Beispiel dazu, den nächsten potenziellen Kunden anzurufen, auch wenn man gerade eine Abfuhr erhalten hat. Auch der Kontakt zu Kollegen hat ihm anfangs gefehlt.

Die bis zu 56 Zoll großen Bildschirme, die der Mündelheimer vertreibt, entscheiden sich nicht nur in der Größe von den üblichen PC-Schirmen. „Ein Bildschirm, der im OP eingesetzt wird, muss viel hochauflösender und kontrastreicher sein. Da liegen Welten dazwischen“. Die dazu gehörenden Tastaturen sind robuster und speziell beschichtet, um den Hygiene-Anforderungen im Operationssaal zu entsprechen.

Neben den Krankenhäusern hofft der Unternehmensgründer, niedergelassene Ärzte als Kunden zu gewinnen. Unterstützt wird Steil von seiner Frau, bis vor kurzem auch noch von seinem Sohn. Der hat allerdings angefangen, zu studieren und ist vollauf beschäftigt. „Die Grundlage ist inzwischen geschaffen. Es entwickelt sich“, sagt der Familienvater. Wo die Entwicklung hinführt, zeige sich nach frühestens drei Jahren. Und die sind ja bald erreicht.