Huckingen. .

Ungeduldig warten die ersten Käufer auf den Beginn des Trödelmarktes. Während die meisten Verkäufer noch ihre Stände aufbauen und die Waren auslegen, werden die ersten Angebote bereits genau unter die Lupe genommen.

Schnäppchenjäger, Sammler und Marktbummler, die sich beim Kindertrödelmarkt vom Verein „Spielmäuse e.V. “ versammelt haben, wissen, dass man früh dran sein muss. „Die Leute können es nicht abwarten, dass sie um ein Uhr loskaufen können“, sagt Christina Eurich (26) lachend. Zum zweiten Mal ist sie bei diesem Flohmarkt dabei und es macht ihr großen Spaß, ihre Waren hier feil zu bieten. Gerade erst hat sie eine große Sonnen-Lampe für das Kinderzimmer verkauft und ein paar Aufbautipps dazu gegeben. An ihrem Stand können außerdem Kinderkleidungsstücke, Spiele und Schuhe gekauft werden. „Nur meine Lieblingssachen kann ich hier nicht verkaufen“, verrät sie, „die hatte ich erst in der Tasche, musste sie dann aber wieder rausholen.“

Am Stand von Daniel und Dagmar Wipperfürth ist auch schon viel zu tun. Die beiden haben ihren Keller ausgemistet und konnten bereits Einiges unter die Leute bringen. „Wir bekommen Geld und kriegen den Keller leer“, freut sich Dagmar Wipperfürth (37). Ihr Mann unterstützt sie tatkräftig beim Verkauf, er geht aber auch selber gerne auf Trödelmärkte.

„Das Verkaufen macht mir aber noch mehr Spaß als das Kaufen“, meint er. Im Angebot hat er die zu klein gewordenen Anziehsachen seiner Töchter, aber auch Spielsachen, die ihm selber am Herzen lagen. „Die Carrera-Strax-Bahn hatten wir in einem separaten Zimmer aufgebaut, damit hab’ ich immer gerne gespielt“, verrät er und erklärt die Funktionsweise der riesigen Bahnanlage im Detail.

Während sich viele Käufer durch die auf drei Ebenen verteilten Verkaufsräume schlängeln, haben andere ihre Einkäufe bereits abgeschlossen. „Hosen, Oberteile, Socken und ein Bobby-Car haben wir heute ergattert“, sagt Simone Strupp (40), die ihre elfmonatige Tochter Marlene mit dampfender Suppe in dem Café-Raum versorgt.

Sie geht gerne auf Flohmärkte, nicht nur um Schnäppchen zu ergattern, sondern auch, um Bekannte zu treffen, sich auszutauschen und zu sehen, was es alles an Spielzeug zu kaufen gibt. „Zu Hause schaue ich mir dann alles, was ich gekauft habe, in Ruhe an“, meint sie. Zwar habe sie schon am Tag zuvor auf einem anderen Trödelmarkt richtig zugeschlagen, aber es mache ihr einfach so viel Freude, daher sei sie heute gleich wieder mit ihrem Mann zu dem Kindertrödel hergekommen. „Der hat auch schon eine richtige Suchtneigung“, sagt sie über ihren treuen Einkaufsbegleiter.

Gemütlich gemacht haben es sich auch Stephan Kipping (32) und Björn Adam (33). Während ihre Frauen noch weiter shoppen, sitzen die Herren schon bei Kaffee und Kuchen „Wir sind extra früh gekommen, um die guten Sachen zu ergattern“, meint Kipping, „hier bekommt man noch qualitativ hochwertige Sachen, von privat für privat“. Die Massenware, die auf normalen Flohmärkten geboten würde, sei uninteressant für ihn.

„Hier auf diesem Kindertrödel gibt man gerne Geld aus“, stimmt Björn Adam seinem Bekannten zu, „obwohl ich sonst gerne handele, würde ich es hier nicht tun. Da rundet man die Preise doch eher auf als ab.“

Noch auf der Suche nach passender Mädchenkleidung für ihre zweieinhalbjährige Tochter Ida befindet sich Eva Siry (30). Auch sie handelt gerne: „Wenn ich finde, dass man was raushauen kann, dann versuch’ ich es.“ Sie geht fünf bis sechs Mal im Jahr zu Trödelmärkten, auf der Suche nach ökologischer Kleidung. „Das ist in Duisburg aber nur sehr schwer zu finden“, sagt sie, daher gehe sie nur auf Flohmärkte in bestimmten Stadtteilen.