Huckingen. .

„Das Orchesterchen“ aus Düsseldorf bot am Samstag mit „Lebenszeiten“ mehr als Musik im Gemeindehaus der Ev. Auferstehungsgemeinde.

Ensemble-Leiterin Cornelia Hornemann am Saxofon und Evamarie Mackenbrock am Cel­lo begannen mit sehnsuchtsvollen Klängen von Piazzollas „Milonga for three“. Eine schöne Vorbereitung für „Das Hohelied der Liebe“ aus dem ersten Korintherbrief, wohlklingend und sensibel vorgetragen von Evelyn Sökefeld. Zu Pachelbels berühmtem Kanon trat Pantomime Stephan Kivel auf und zeigte dem Publikum einen kompletten Lebenszyklus - vom Säugling bis zum Greis.

Anschließend durften sich die Zuhörer an die romantische Liebe in all ihren Facetten erinnern. Die Streicher schwelgten in Elgars „Salut d’amour“, expressiv interpretiert von Geiger Michael Brodski. Für Saties „Gymnopédie“ wechselte Bratscherin Anja Kämmerling ans Klavier. Zu den schwebenden Klängen rezitierte Sökefeld ausdrucksvoll Rilkes „Liebeslied“.

„Oh süßes Lied …“, mögen auch viele Zuhörer gedacht haben, die beim Walzer von Schostakowitsch mitschwangen. Geiger Alexander Brodski wechselte hier ans Akkordeon. Ein Höhepunkt waren Fritz Kreislers „Liebesfreud“ und „Liebesleid“, Letzteres arrangiert für Saxofon. Mit rotem Zylinder machte Kivel Evelyn Sökefeld ohne Worte den Hof. Bei „Liebesleid“ beerdigte er seine Liebe. Eine Art Raum-Klang-Installation machten die Künstler aus Arvo Pärts „Spiegel im Spiegel“. Am Ende verabschiedeten sich „Das Orchesterchen“ und ein fliegender Pantomime mit „Star Trek“, arrangiert von Anja Kämmerling, wie alle Stük­ke. Ein stimmungsvoller Abend, der mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Cornelia Hornemann versprach, wiederzukommen - in etwa einem halben Jahr.