Großenbaum/Buchholz.

Es wird künftig sportlicher zugehen im Schulverbund der beiden Grundschulen Lauenburger Allee und Lüderitzallee. Das liegt nicht nur daran, dass beide Schulen mit André Lengsfeld (38) einen jungen, dynamischen Schulleiter erhalten haben. Es liegt auch an Lengsfelds sportlicher Ader.

Seit Beginn des Schuljahres steht der ehemalige Konrektor der Grundschule Sternstraße in Walsum an der Spitze des einzigen Schulverbundes in Duisburg: Beide Grundschulen sind organisatorisch eigenständig, teilen sich aber den Rektor und die Lehrer.

André Lengsfeld müsste ein Hoffnungsträger für all jene Schüler sein, die es mit dem Lernen nicht so haben. Denn er selbst kann ein Lied davon singen. „Ich war kein Überflieger“, gesteht er. Gleich zweimal hat er eine Ehrenrunde in der Schulzeit gedreht. Das erste Mal, in der Grundschule, sagt er, sei das freilich unnötig gewesen. „Ich galt noch als zu verspielt.“ Deshalb empfahlen seine Lehrer, die vierte Klasse zu wiederholen. „Meine damaligen Noten waren nachher nicht besser“, weiß er heute. Und er weiß damit, wie problematisch Empfehlungen von Lehrern sein können.

Dass er später auch die zehnte Klasse wiederholen musste, hatte einen ganz anderen Grund. Da war Lengsfeld auf andere Weise verspielt: „Ich habe leistungsmäßig Radrennsport betrieben und fiel in der Schule zurück“, erzählt er. Das Training sei ihm eben wichtiger gewesen als die Schule.

Schon bald stellte er aber fest, dass es zur absoluten Spitze im Radsport nicht reichen würde, er davon also nicht würde leben können. Am Sport freilich wollte er festhalten. „Ich hatte immer Spaß daran“, sagt der neue Rektor, „auch an der Vermittlung sportlicher Aktivitäten.“ Und weil ihn die Neugier von Grundschülern mehr ansprach als die Unlust Pubertierender, entschied er sich nach der Bundeswehr als einer der wenigen Männer dazu, nach dem Abitur das Lehramt für Grundschulen zu studieren. Schwerpunkt: Sport. Das geschah von 1995 bis 1999. Die Referendarzeit absolvierte Lengsfeld bis 2002 an einer Grundschule in Leverkusen. Dann begann eine Zitterpartie, bis auf befristete Arbeitsverhältnissen endlich die Verbeamtung folgte.

Aus Walsum in den Süden zog es Lengsfeld, weil er mittlerweile verlobt ist und in Düsseldorf wohnt. Vor dem Job als Schulleiter scheute er sich nicht, auch nicht davor, gleich zwei Schulen gemeinsam zu leiten. „Ich hab’ schon als Konrektor gemerkt“, sagt er, „dass man Schule bewegen kann.“ Man könne etwa größere Sportveranstaltungen anbieten oder bei Schulfesten Bewegungslandschaften für die Kinder aufbauen.

Genau das hat er sich auch an seiner neuen Schule vorgenommen: „Wir werden am Bewegungsprofil der Lauenbur­ger Allee arbeiten“, kündigt er an. „Es geht in Richtung bewegungsfreudige Schule.“

Vom Klima an den neuen Schulen ist der junge Schulleiter angetan. Vorgänger Klaus Bahr hat ihm ein kollegiales Team hinterlassen. „Die Kollegen arbeiten intensiv an der Schulwelt mit“, sagt er. Auch die Elternarbeit sei vorbildlich, lobt er, ob es um die Organisation von Sponsorenläufen oder die Aufwertung des Schulhofs gehe. Allerdings sei der Zustand der Gebäude, der Pavillons etwa, an einigen Stellen verbesserungswürdig. Gegen den Trend zur Verrechtlichung des Lehrer-Eltern, weil immer häufiger prozessiert werde, kann er sich nicht wehren.