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Spannender kann eine Lesung eigentlich gar nicht sein. Auf dem Gelände der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) - sozusagen „im Schatten des Hochofens“ - will der Kinder- und Jugendbuchautor Gerd Ruebenstrunk die abenteuerliche Geschichte von Arthur und Larissa erzählen, die ihre Eltern aus den Fängen der bösen Schatten zu befreien versuchen (aus: „Arthur und die Stadt ohne Namen“).
Das Hüttenwerk ist aber nur einer von mehreren ungewöhnlichen Lesorten, an denen im Rahmen der Internationalen Kinderbuchausstellung (IKiBu) vom 21. bis 26. November richtig ‘was los ist. Andere sind etwa die Marxloher Moschee oder auch der Hochfelder Wasserturm.
Überhaupt wartet die 40. Auflage des Kinderbuchfestivals wieder mit einem umfangreichen Programm auf. Während man im letzten Jahr aufgrund der eingeschränkten Haushaltslage der Stadt nur eine abgespeckte Variante durchführen konnte (es gab lediglich Lesungen und Buchausstellungen für Schulklassen, aber keine offenen Veranstaltungen am Nachmittag), so konnten die IKiBu-Macher diesmal wieder aus dem Vollen schöpfen. „Wir bieten in der Zentralbibliothek, aber auch in den Bezirksbibliotheken ein breites Programm über die ganze Woche an - sowohl vormittags für Schulklassen der Jahrgänge 1 bis 6 als auch nachmittags für Familien“, erklärt Koordinator Jens Holthoff. Ermöglicht haben das großzügige Spenden der Firma Krankikom und der Volksbank Rhein-Ruhr.
In der Bezirksbibliothek Buchholz an der Sittardsberger Allee sowie in der Schul- und Stadtteilbibliothek in Großenbaum werden Schriftsteller, Schauspieler, Vorleser und Erzähler erwartet, die ihre Zuhörer kostenlos (!) unterhalten und ihnen das Buch als spannendes Medium nahebringen wollen. „Ziel der IKiBu war und ist die Leseförderung und die sprachliche Bildung“, so Jens Holthoff.
Los geht es mit gleich drei Lesungen am Montag, 21. November. Neben der Darbietung bei HKM (siehe oben, es gibt noch Plätze für fünfte Klassen, 9 oder 11 Uhr), wird Erzähler Harald Jüngst in der Bezirksbibliothek unter dem Titel „Schelme der Welt zu Gast in Duisburg“ seine Lieblingsgeschichten präsentieren (9 Uhr, dritte Klassen können sich noch anmelden). Ausgebucht ist dagegen die Lesung mit Silke Roca, sie stellt „Lachgeschichten“ von Ursula Wölfel vor.
Dicht sind auch die Lesungen am 22. November („Applaus für Caruso“ mit Anke Faust, Buchholz, und „Arthur und die Stadt ohne Namen“ mit Gerd Ruebenstrunk, Großenbaum). Am Mittwoch, 23. November, wird Peter G. Dirmeier aus dem Buch von Carolin Philipps „Milchkaffee und Streuselkuchen“ vorlesen. Der 11 Uhr-Termin ist noch nicht ausgebucht.
In einer Literaturwerkstatt am Donnerstag, 24. November, um 9 bzw. 11 Uhr (Buchholz) werden Jan Gerken und die Gruppe Eventilator aus Berlin gemeinsam mit Schulklassen erarbeiten, wie man seine Heimatstadt „mal anders erleben kann“. Dafür sind noch Plätze frei.
Ein großer Aktionstag steigt am Samstag, 26. November, ab 14 Uhr in der Bibliothek am Sittardsberg. „Buntes Clownstheater“ für Leute ab vier Jahren führt dann Clown „tiftof“ vor, der auch Jonglage, Feuerzauber und Einrad-Akrobatik beherrscht. Außerdem gibt es ab 15 Uhr Bastel- und Malangebote, ein Glücksrad und eine Ausstellung mit neuen Kinder- und Jugendbüchern.
Eine weitere Schau ergänzt das Angebot: Die vierten Klassen der Grundschule Wanheim haben unter „Du in DU(isburg)“ plastisch und malerisch erarbeitet, was man als Kind in Duisburg machen kann. Lea (10), Lisa (9) und Nina (9) haben ein Kino nachgebaut, sind zudem langjährige Besucherinnen der Bücherei - und Leseratten. Ihre Lieblingsbücher: Hexe Lilli und Harry Potter. Infos und Anmeldungen: 283-2000.
Info
Die erste IKiBu startete am 26. November 1971. Damals war die Veranstaltung noch zehn Tage lang, es drehte sich alles um Kinder- und Jugendliteratur. Buchausstellung, Theater, Bastelwerkstätten und viele andere Sachen luden damals in die Mercatorhalle. Mehr als 80 000 Besucher kamen zur Premiere. Sogar das Fernsehen berichtete vor 40 Jahren über das wegweisende Kinderliteratur-Event.