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„Wir befinden uns auf dem Weg, angekommen sind wir noch nicht“, so beschreibt Pfarrer Roland Winkelmann den Zustand der Pfarrei St. Juda Thaddäus fünf Jahre nach der Gründung.

Und zum Jubiläum macht sich die Gemeinde buchstäblich auf den Weg, um von sechs Gemeinden weiter zu einer Pfarrei zusammenzuwachsen. Am Sonntag, 25. September, gibt es eine Wallfahrt nach Angermund, wo das Jubiläum gemeinsam gefeiert wird.

„Nein, eine richtige Pfarrei sind wir noch nicht geworden, das Glaubensleben geschieht meist noch vor Ort“, bilanziert Pfarrer Winkelmann die ersten fünf Jahre der Großgemeinde mit 28000 Mitgliedern, in Duisburg die zweitgrößte Pfarrei. Sogar der Bischof stellte in diesem Jahr bei seiner Visitation fest, dass bei St. Judas Thaddäus mehr auf Pfarreiebene passieren muss.

Einer der Umstände, warum die Gemeinden St. Dionysius (Mündelheim und Serm), St. Stephanus (Ungelsheim und Hüttenheim), St. Peter und Paul (Huckingen und Wanheim), St. Judas Thaddäus (Buchholz), St. Joseph (Wedau und Bissingheim) und St. Franziskus (Großenbaum und Rahm) noch nicht zusammengewachsen sind, sieht Pfarrer Winkelmann in der Fluktuation bei den Pfarrstellen, ein Umstand, mit dem aber auch andere Pfarreien in Duisburg leben müssen. Pfarrer Ludger Schepers, gerade mal in Buchholz verwurzelt, wurde Weihbischof im Bistum Essen, andere Pfarrstellen wechselten ebenfalls. Gibt es einen Nachfolger für den erkrankten Pfarrer Rainer Tolksdorf für Huk­kingen und Wanheim, dann könnten sich wieder vier Pfarrer um die Gemeinden kümmern. Die Stelle ist zur Zeit vakant.

Kräftig unterstützt werden die drei Pfarrer Roland Winkelmann, Ingo Mattauch und Rolf Schragmann auch von der Gemeindereferentin Ingeborg Bongardt, die in Wedau und Bissingheim Koordinierungsaufgaben übernommen hat, sowie von Pfarrern im Ruhestand, die nach Kräften noch in den Gemeinden wirken.

„Die Leute gucken halt noch auf ihren eigenen Kirchturm, die Gemeinden sind noch lebendig“, stellt Roland Winkelmann fest, der selbst kein Freund von einer strikten Zentralisierung ist. Die zentrale Verwaltung aber begrüßt er.

Wo die Gemeinden mit ih­ren Gruppierungen wie Frauengemeinschaft oder Pfadfindern noch ein intaktes Gemeindeleben führen, soll dies weiter gefördert werden. Wenn aber die Gefahr der Überalterung von Gemeindegruppen besteht, dann könnte man durchaus auf Pfarreiebene handeln, so Winkelmann. In der Gemeinde St. Judas Thaddäus gibt es allein drei Pfadfinderstämme, die auch in Zukunft autark bleiben wollen. „Wir erreichen derzeit noch zu wenig Menschen, die sich in einem Gemeinde- oder Pfarreileben einbringen wollen, da müssen wir dran arbeiten“, stellt Winkelmann weiter fest. Erste Angebote wie eine gemeinsame Firmung für die ganze Pfarrei werden gut angenommen. Dies sei ein Weg, den die Pfarrei weiter beschreiten will.

Setzen will Pfarrer Winkelmann auf eine stärkere Vernetzung der Gemeinden, auch bei der Öffentlichkeitsarbeit sieht er Defizite: „Unsere Angebote müssen besser publik gemacht werden.“

Wallfahrt nach Angermund

Da man bei den Feiern zum fünfjährigen Bestehen der Pfarrei St. Judas Thaddäus nicht eine Gemeinde bevorzugen wollte, begibt sich am Sonntag, 25. September, die ganze Pfarre auf Wanderschaft und feiert bei St. Agnes im benachbarten Angermund, wo man mit offenen Armen aufgenommen wird. Die Radfahrer starten um 13 Uhr am Sittardsberg, am Caritascentrum St. Nikolaus, zur gleichen Zeit am Karl-Martin-Haus in Buchholz sowie um 13.45 Uhr am Kreuz auf dem Bahnhofsvorplatz in Großenbaum, Fußpilger wollen um 13 Uhr an der Bushaltestelle der Unfallklinik in Buchholz sowie um 13.30 Uhr am Platz unter der Linde in Alt-Rahm nach An­germund starten. Dort gibt es um 15 Uhr eine „fröhliche“ Mes­se zum Jubiläum, anschließend im Pfarrheim von St. Agnes an der Graf-Engelbert-Straße eine Begegnung bei Kaffee und Kuchen. Natürlich kann jeder Interessierte, so Pfarrer Roland Winkelmann, auch mit dem Auto anreisen.