Großenbaum. .
Die Parkplatzsituation rund um die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung sorgt weiter für Diskussionen.
Während die Stadtverwaltung in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung eine Mitteilungsvorlage zu diesem Thema präsentierte, die ausdrücklich auch von Hartmut Ploum für die SPD-Fraktion für ihre Ausführlichkeit gelobt wurde, melden sich nun seine Parteifreunde vom SPD-Ortsverein Großenbaum/Rahm zu Wort.
Deren stellvertretender Vorsitzender Helmut Frericks: „Mit großem Bedauern hat der SPD-Ortsverein Großenbaum/Rahm zur Kenntnis genommen, dass die berechtigten Ansprüche der Bewohner im Wohnquartier Großenbaum-West durch ein Gutachten abgeschmettert wurden. Wir bestreiten nicht die Gewissenhaftigkeit des Gutachtens. Aber zwischen dessen Aussagen und der Wirklichkeit scheint uns doch ein gewaltiger Unterschied zu bestehen. Gutachten werden eingeholt, wenn Zustände oder Abläufe zu bewerten sind.“
Akribisch listete die Verwaltung die Stellplatzsituation rund um die Fachhochschule auf. Nach der Richtzahl für Stellplätze an Fachhochschulen ergeben sich für Schüler und Lehrkräfte insgesamt 131 Stellplätze, die vorgehalten werden müssen. Die Fachhochschule selbst hat allerdings 250 Stellplätze hergestellt, fast doppelt so viel, wie rechtlich gefordert. Der SPD-Ortsverein zweifelt aber diese Richtplatzzahl an, weitaus mehr Schüler, als in der Vorlage angenommen, würden mit dem privaten Auto anreisen.
Bereits Mitte 2005 hatte die Bezirksvertretung die Verwaltung um die Überprüfung der Parkraumsituation gebeten. Damals sowie heute kommt die Verwaltung zur Erkenntnis: „Zu keiner Zeit bestehen unzumutbare Parkraumverhältnisse in dem Wohnquartier. Auf nahezu allen Straßen ist zu allen Tageszeiten freier Parkraum anzutreffen.“
Untersucht wurde die Parkraumbelegung vormittags, nachmittags und abends. Untersucht wurden folgende Straßen: Greifswalder Straße, Grünkottenstraße, Stettiner Straße, Lötzener Straße, Stolper Straße, Buscher Straße, Albert-Hahn-Straße und Kösliner Straße. Vormittags gab es nun an der Buscher Straße eine 100-prozentige Belegung, die Stolper Straße war gerade mal mit drei Autos bei 23 möglichen belegt, große Abweichungen zu 2006 haben sich auch nicht ergeben. Waren es im Schnitt zwischen 63 % und 66 %, so nimmt diese Zahl mittags noch auf 47 bis 52 % ab. Abends sind die Straßen gegen 70 % ausgelastet.
Die Verwaltung hat aber noch weiter ermittelt, wie viele der Fahrzeuge in Duisburg sowie außerhalb zugelassen sind. Danach ergeben die Fremdparker nur Anteile zwischen 35 und 40 % vormittags und nachmittags von 19 % bis 27 %. Abends sinkt erwartungsgemäß der Anteil der Kennzeichen ohne „DU“ auf elf Prozent.
Detailliert hat die Verwaltung in ihrem Gutachten weiterhin die Buscher Straße und die Kösliner Straße ausgewertet, auch hier kam man nicht zu der Auffassung, dass sich für die Anwohner unzumutbare Situationen ergeben. Eine weitere Steuerung des Parkraumkonzeptes sei so lange nicht notwendig, wie der Schulbetrieb keine Ausweitung erfährt.
Doch die SPD-Mitglieder vor Ort sehen es auch nach dem Gutachten anders. „Und allen theoretischen Berechnungen zum Trotz, hätte sich nur jemand die Mühe machen müssen, den Ablauf länger zu beobachten. Uns kommt so langsam der Gedanke, dass das Entfernen der Schilder gerade den Zweck hat, dass die Schüler dort parken können, um nicht mehr Stellplätze an der Schule einrichten zu müssen“, so Helmut Frericks, der als einzigen Ausweg für die Anwohner den Klageweg sieht.
„Fakten können nicht die alleinige Antwort sein“, stellte dann auch Hartmut Ploum abschließend und ein wenig resignierend fest.