Großenbaum. .

Es sollte ein großes, heiteres Fest werden: Zu den Jungschützentagen des Bundes der St. Sebastianus Schützenjugend (BdSJ) vom 28. bis 30. Oktober in Großenbaum wären wohl um die 1700 Jugendliche aus verschiedenen Diözesen (vom Rheinland bis hin zur Nordsee) angereist.

Doch im Frühsommer musste der Ausrichter - der BdSJ Diözesanverband Essen - die Veranstaltung absagen. Obwohl schon umfangreiche Vorbereitungen gelaufen und Sponsoren gefunden waren. „Alles stand, wir hätten das Festzelt in Großenbaum aufbauen können und den Schießstand in Mülheim-Broich genutzt - nur eine Übernachtungsmöglichkeit für die Teilnehmer haben wir nicht gefunden“, erklärt Organisator Jürgen Pinnau und ist enttäuscht von der Stadt Duisburg.

Was war - aus Sicht der Schützen - passiert? „Wir hatten zunächst die Gesamtschule Süd ins Auge gefasst, mit Bezirksamt und Bauordnung Gespräche geführt. Man signalisierte uns, dass alles schon klar gehen würde. Dann hieß es, es sei ein neues Brandschutzkonzept notwendig. Dazu müsse ein Gutachten erstellt werden, was wir dann hätten zahlen sollen. Das wäre viel zu teuer für uns gewesen“, so Pinnau.

Also checkte man weitere Schulen - aber immer hieß es, das Brandschutzkonzept sei nicht ausreichend, Gutachten müssten her. Sogar beim Berufskolleg am Burgplatz, in dem bei den Jungschützentagen 2006 - als Duisburg ebenfalls Ausrichtungsort war - die Gäste übernachtet hatten. „Damals sah man da überhaupt kein Problem“, erinnert sich der Organisator.

Im Dialog mit den Behörden kam man schließlich auf das Schulzentrum Süd am Biegerhof, kontaktierte das zuständigen Immobilien Management Duisburg (IMD). „Man gab grünes Licht, aber nur wenn wir pro Kopf pro Nacht fünf Euro zahlen würden. Eine Übernachtungsgebühr haben wir 2006 auch schon gezahlt, aber längst nicht in dieser Höhe. Das war zu viel Geld für uns. Also mussten wir alles abblasen“, sagt Pinnau. (Kurzfristig sprang das Örtchen Löningenin Niedersachsen ein.) 3000 Euro, die man schon in Flyer und Sticker investiert hatte, seien „einfach weg“.

Das Gefühl bleibe zurück - so die Ausrichter - „dass die Stadt die Hürden so hoch gelegt hat, dass wir schließlich nein sagen mussten“. Dabei habe man angeboten, rund um die Uhr einen Sicherheitsdienst zu stellen.

„Aber Duisburg nach der Loveparade ist anders. Da herrscht Angst, überhaupt etwas zu genehmigen. Dabei hätte man doch mit den Jungschützentagen zeigen können, dass wir in Duisburg feiern können, ohne das etwas passiert“, bedauert Jürgen Pinnau abschließend.