Rahm.

Einen Eindruck davon, was eine Schützenbruderschaft ausmacht, verschaffte jetzt die von Karl Heinz Krieger aufgebaute Ausstellung im Schützenhaus am Reiserpfad. Vier Tage lang stimmte sie auf das große Schützen- und Volksfest zum Jubiläum ein.

Die Rahmer Bruderschaft ist bis heute eine große Familie geblieben. „Ich bin seit rund 60 Jahren dabei“, sagt der 69-Jährige. 2009 bat ihn Brudermeister Rainer Hamacher, eine Ausstellung zum 500-Jährigen zu organisieren. Sie fand an vier Nachmittagen im Schützenhaus statt und stieß auf reges Interesse.

Wer weiß schon, dass die Sportschützen spezielle Kleidung tragen. Karl Heinz Krieger hatte eine Schaufensterpuppe besorgt und in einen solchen ledernen Schießanzug ge­steckt. „Er soll den Körper stabilisieren“, erklärte er.

Fahnen, so lernten wir bei unserem Rundgang, unterscheiden sich nicht nur in ihren Motiven. „Die Standarte der 1975 gegründeten Hubertus-Kompanie“, erfuhren wir, „hängt an einem metallenen Ausleger und wird nur senkrecht im Köcher getragen.“ Die Vereinsfahne mit dem von Pfeilschüssen verwundeten Sebastianus dagegen kommt ohne Ausleger aus. Sie wird über die Schulter getragen“, erzählte unser Führer.

Auf zahlreichen Stelltafeln hatte Krieger zusammengetragen, worüber aus der Bruderschaft in den letzten Jahrzehnten so berichtet wurde. Von Wolfgang Tümmers zum Beispiel, dem 2007 verstorbenen langjährigen Brudermeister, dessen Initiative die Bruderschaft den Bau ihres Schützenhauses vor elf Jahren verdankt. Porträts einzelner Kompanien, etwa der Nikola-Gruppe der Frauen, waren ebenso zu sehen wie besonders feierliche Auszeichnungen einzelner Schützen. Johann Kamp etwa war 1951 zum Ehrenpräsidenten ernannt worden. Und als Karl Heinz Krieger 1987 Schützenkönig war, ergatterte er beim Bundesköniginnentag in Wenden/Sauerland ein Autogramm von Hannelore Kohl, der Schirmherrin.

Besonders wertvolle, aber auch zerbrechliche Plaketten der Königskette waren unter Glas zu sehen, etwa die Königsplakette von Heinrich Spicker von 1936 mit zeitgenössischer „Blut und Boden“-Beschriftung. Schließlich durften Erinnerungen an Haus Kornwebel nicht fehlen, das über Jahrzehnte das Vereinsheim der Bruderschaft war.