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Michael Reh fährt seit Jahr und Tag mit dem Rad zur Arbeit. „Anfangs aus finanziellen Gründen, mittlerweile aus gesundheitlichen.“ Eins der Familienautos steht tagsüber meist zu Hause vor der Tür.
Zusammen mit drei Arbeitskollegen von HKM nimmt der Elektrotechniker an der AOK-Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ teil. Wer zwischen dem 1. Juni und 31. August an mindestens 20 Tagen zum Betrieb radelt, kann einen Preis gewinnen - zum Beispiel ein schickes Tourenrad, Navigationsgeräte, einen Fahrradhelm oder eine Kurzreise. Mitarbeiter der Stadt, der Kindernothilfe und eben auch von HKM nehmen teil.
Rainer Klaucke hat eins der Vierer-Teams bei HKM initiiert. Drei Kollegen wohnen in der Nähe, in Mündelheim und in Ungelsheim, der Vierte im Bunde kommt aus Bergheim.
Die Drei aus dem Duisburger Süden radeln täglich zur Arbeit. Nur der Schnee im Januar hat sie mal zwei Tage ausgebremst, weil die Straßen nicht geräumt waren.
Stephan Mostersteg, Chemiker bei HKM, wohnt in Bergheim und strampelt sich zwei- bis dreimal die Woche ab, um zum Job zu kommen. Auf dem Hinweg absolviert er meist die kurze, 14 Kilometer lange Strecke, zurück die längere Variante über den Hülser Berg. Die 28 Kilometer zurück betrachtet Mostersteg als Training für den Münsterland Giro im Oktober. Dabei müssen die Teilnehmer 110 Kilometer zurücklegen, inklusive 800 Höhenmeter, denn es geht in Richtung Teutoburger Wald.
Die fünf Kilometer von Mündelheim zu HKM, die Rainer Klaucke täglich radelt, sind vergleichsweise harmlos. „In 15 Minuten bin ich da. Wenn ich spät dran bin, schaff’ ich es auch in zehn“, sagt Klaucke. Fährt er ausnahmsweise doch mal mit dem Auto, braucht er fünf Minuten. „Der Wagen ist noch nicht mal richtig warm, wenn ich hier ankomme“. Öffentliche Verkehrsmittel sind keine Alternative für ihn. „Das dauert dreimal so lange“.
Die Klauckes haben schon überlegt, eine der beiden Familienkutschen abzuschaffen. „Aber nachmittags und am Abend brauchen wird dann oft doch beide Wagen. Schon allein, um die Kinder zum Training oder zum Musikunterricht zu bringen.“
Die beiden Mündelheimer Klaucke und Reh nutzen eine „alte Mühle“ oder ein Rad vom Discounter für den Weg zu HKM. „Das reicht vollkommen. Auf der Strecke hierher gibt’s keinerlei Steigungen“.
Auch in der Arbeitszeit ist das eigene Rad Gold wert. Das Werksgelände zieht sich über fünf Kilometer. Michael Reh, als Elektrotechniker für die Klimaanlagen zuständig, ist mal am einen, mal am anderen Ende unterwegs. Es gibt zwar auch Werksfahrräder, „aber das eigene Rad ist praktischer. Das steht gleich vor der Tür“.
Früher, als man nur mit Einfahrgenehmigung aufs HKM-Gelände kam, sind viele Mitarbeiter zur Arbeit geradelt. „Das war schneller, als von der Mannesmannstraße zum Werkstor zu laufen“. Seitdem die Mitarbeiter auf dem Gelände parken dürfen, sind viele aufs Auto umgestiegen.
Warum beteiligt sich Rainer Klaucke an der Rad-Aktion: „Das ist eine gute Sache. Und natürlich wollen wir was gewinnen“. Missionarischer Eifer, jemanden zum umweltfreundlichen Rad fahren zu bekehren, steckt nicht dahinter.
Durch die täglichen Radtouren sind die Vier aus dem HKM-Team ziemlich fit. Denn auch in der Freizeit radeln alle regelmäßig, und zwar mit hochwertigen Tourenräder und Mountainbikes. Neulich hat eine Frau Michael Reh an einer ziemlich heftigen Steigung abgehängt. „Ich war schockiert“. Bis der Elektrotechniker auf dem zweiten Blick feststellte, dass die junge Dame per Elektrorad unterwegs war. Beruhigt konnte er anschließend weiterradeln.