Großenbaum. .
Den Wald sehen, riechen, hören und schmecken konnten Kinder von sechs bis elf Jahren am Sonntag auf dem Schützenplatz Saarner Straße.
Die Tellgruppe St. Hubertus, die Kindergruppe der örtlichen Schützenbruderschaft, lud zum Kinder-Wald-Labor und versuchte so, den Kindern den Wald und die Natur näherzubringen.
Zuerst ging es zu Peter Furthmann an die „Rollende Waldschule“. Er ist Obmann für den „Lernort Natur, Umwelt und Naturschutz“ der Kreisjägerschaft Duisburg. Bei der ehrenamtlichen Arbeit versucht er nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene näher an die Natur heranzubringen und sie auf Feinheiten aufmerksam zu machen.
Den Kleinen erzählte Furthmann am Sonntag Aufregendes über die Tiere, die auch in Duisburger Wäldern heimisch sind, heute aber oft vom Aussterben bedroht sind.
Zu jedem Tier, von dem er sprach, hatte er auch ein ausgestopftes Präparat dabei. Diese weckten das Interesse der Kinder ganz besonders.
Als Furthmann vom Fuchs spricht, der eigentlich nachtaktiv und sehr scheu ist, fragt er die kleinen Zuhörer, was der Fuchs habe, „wenn man im Wald steht und er einfach so auf einen zugelaufen kommt?“
„Der ist dann krank“ rufen die Kinder schnell in die Runde und Furthmann ergänzt, dass er wohl Tollwut habe und man dann ganz schnell von diesem Fuchs weg müsse, da sonst auch Menschen angesteckt werden könnten.
Danach teilte sich die knapp zehnköpfige Gruppe an die Tische auf dem Schützenplatz auf, die Markus Schick, einer der Tellgruppen-Leiter, vorher vorbereitet hatte.
An einem Tischchen konnten die Kinder Honig, Fichten- und Tannen-Nadeln oder Brombeermarmelade riechen, allerdings ohne zu sehen, was sie davon gerade rochen. Denn hier konnte man testen, wie gut man sich mit den Gerüchen in der freien Natur auskennt.
Wie sich eine Axt anhört, die gerade Äste abschlägt, oder eine Motorsäge bei der Holzernte, konnten die Besucher an einem zweiten Tisch hören.
Am letzten Tisch wurde die Natur geschmeckt. In kleinen Bechern, die an große und kleine Besucher verteilt wurden, waren Honig und Marmelade zum Naschen.
Einige der Kinder, die hauptsächlich Gäste auf dem Schützenplatz waren und gar nicht in der Tellgruppe angemeldet sind, ließen sich währenddessen noch andere ausgestopfte Tiere von Peter Furtmann zeigen und durften diese sogar anfassen.
Sie staunten nicht schlecht, als er ihnen erklärte, dass eine Schleiereule den Herzschlag einer Maus aus 100 Metern Entfernung hören könne, aber dennoch zu den bedrohten Tierarten gehört.
Vor genau 100 Jahren wurde die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Großenbaum gegründet. Dies ist auch ein Grund für das Angebot des Kinder-Wald-Labors auf dem Schützenplatz.
Anfang April hat die Bruderschaft aus diesem Grund auch schon in Zusammenarbeit mit dem Förster 100 Bäume im Wald hinter dem Schützenplatz gepflanzt. „Für jedes Jahr der Bruderschaft“ sagt Markus Schick „wurde ein Zögling in den Wald gesetzt.“