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Am Freitagabend ist es endlich so weit. Die Abschlussstufen der Gesamtschule Süd und des Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasiums feiern - zufällig zur gleichen Zeit - ihren Abi-Ball.
Orte des Geschehens: die Mensa der Gesamtschule in Großenbaum und die Aula des Gymnasiums in Huckingen.
Am späten Nachmittag geht das glamouröse Spektakel an beiden Schulen los. An glitzernden Abendkleidern und teuren Anzügen wird nicht gespart. Passend zum Kleid müssen der Abiturientin Schuhe, Tasche und Schmuck gekauft werden. Für den Abiturienten muss ein Anzug mit Hemd, Krawatte und Lederschuhen her. Die heutigen Abi-Bälle kommen fast schon den großen Hollywood-Verleihungen gleich. Nur, dass nicht der Oscar, sondern das Abiturzeugnis verliehen wird.
Das Programm der beiden Bälle ist ähnlich geplant. Lehrer und Kurssprecher werden Reden halten, Diashows von den Abschlussfahrten und der Mottowoche werden gezeigt, das Zeugnis wird feierlich verliehen und zum Abschluss gibt es dann noch ein gemeinsames Festessen. Abgerundet wird der Ablauf durch musikalische Einlagen der Abiturienten zwischen den einzelnen Programmpunkten.
Klingt nach einem amüsanten Abend. Doch die Arbeit, die dahinter steckt, mag sich keiner so recht ausmalen: „Den Abi-Ball zu planen, ist ein riesen Aufwand. Man muss an so viele Kleinigkeiten denken und sich um so viel kümmern“, erzählt Alena Schmidt, Abiturientin am Mannesmann-Gymnasium und Vorsitzende des Abi-Ball-Komitees. In der Jahrgangsstufe 12 werden traditionell Komitees gewählt, damit jeder Schüler etwas zum Abschluss beiträgt. Ob die Mottowoche, das Abschlussdenkmal oder eben der Abi-Ball selbst: alles muss geplant werden - und zwar von den Schülern. „Im Dezember haben wir grob mit der Vorbereitung des Abi-Balls begonnen und seit April sind wir detailliert dabei, alles zu organisieren“, berichtet Jennifer Dockbreyder, Abiturientin der Gesamtschule Süd und ebenfalls Vorsitzende des Abi-Ball-Komitees.
Den Unterschied der beiden Bälle stellen die anfallenden Kosten dar. An der Gesamtschule kostet der Abi-Ball circa 3500 Euro und die Eintrittskarten zehn Euro. Am Mannesmann-Gymnasium geht es da schon etwas teurer zu. Eintrittskarten haben einen Preis von 20 Euro. Doch die hohen Abi-Ball-Kosten von etwas über 8500 Euro lassen sich mit der doppelten Schüleranzahl von circa 110 Abiturienten erklären.
Über das leckere Essen dürfen sich dann Eltern, Großeltern, Geschwister, Onkel und Tanten, Beziehungspartner, Lehrer, beste Freunde und die Abiturienten selbst freuen. Eine große Gästeschar wird eingeladen, um den Ehrentag auch gebührend zu feiern.
Nach dem Abi-Ball mit der ganzen Familie geht’s dann mit den Schulkameraden auf zum „richtigen“ feiern. Dann wird die lange Abendrobe gegen das „kleine Schwarze“ getauscht und Partymusik aufgelegt. „Wahrscheinlich wird es so sein, dass verschiedene Grüppchen getrennt losziehen. Die einen ins Pulp, die anderen zur privaten Fete oder, passend zum Abend, in eine Nobeldisco in Düsseldorf. Das finde ich schade“, berichtet Jennifer Dockbreyder. Das Mannesmann-Gymnasium hat sich deswegen etwas anderes einfallen lassen: „Wir haben bei TuS Mündelheim gemietet, damit alle zusammen feiern können“, erklärt Alena Schmidt.
Doch egal, wo am Ende gefeiert wird. Zu Beginn haben alle den gleichen Hollywood-Abend, den - auch wenn es manche übertrieben finden - jeder Abiturient verdient hat. Man macht schließlich nur einmal in seinem Leben Abitur.