Wanheim.

Rosen und Gartenmohn blühen prächtig, die Bäume hängen voller Kirschen und die Johannisbeersträucher biegen sich unter den grünen Netzen, die die Beeren vor hungrigen Vögeln schützen sollen. Es scheint, als könnte die Trockenheit den Kleingarten im Duisburger Süden nichts anhaben.

„Das sieht nur so aus, weil wir morgens und abends wässern“, erklärt Irene Dornig, die zusammen mit ihrem Mann Georg eine Parzelle in einer der Kleingartenanlage „Feierabend“ beackert. Gießen allein reicht allerdings nicht. „Der Boden ist hart wie Beton. Wenn man nicht ständig umgräbt, kann die Erde das Wasser gar nicht aufnehmen“, sagt Heinz Seemann.

Einmal gießen, einmal hacken, lautet seine Faustregel. Mit einer Hacke lockert man den Boden auf, verteilt die Nährstoffe und verhindert Bodenrisse. Für die Kleingärtner bedeutet das heiße Frühjahr also mehr Arbeit und eine höhere Wasserrechnung.

Die meisten Kleingärtner beziehen ihr Wasser von den Stadtwerken. Einige haben auch einen Brunnen gebaut, um das Grundwasser zu nutzen. „Hier bei uns muss man allerdings zehn Meter tief graben“, weiß Seemann. Gewässert wird am besten morgens und abends und so, dass die Pflanzen nicht leiden. „Tomaten zum Beispiel muss man unten gießen“, erläutern die Gartenprofis. Werden die Blätter zu nass, quittieren die Pflanzen dies mit Fäule.

Die gelben Grasbüschel scheinen nach Wasser zu lechzen. Den Rasen wässern die Dornigs nicht. „Das wird zu teuer.“ Weitsichtige Kleingärtner haben den Rasenschnitt in diesem Jahr nicht auf den Kompost gegeben, sondern damit den Boden abgedeckt, etwa um den Stachelbeerbusch herum. So wird die Erde vor der Sonne geschützt. Aus diesem Grund haben einige Hobbygärtner auch die Erdbeerbeete mit Stroh abgedeckt. Mit der Erdbeerernte ist Ingrid Dornig durchaus zufrieden.

Dank reichlich Sonne schmecken die Früchte herrlich süß. Regenreiche Jahre, in denen die Beeren am Boden faulen, sind problematischer. Empfindliche Koniferen und ebenso Bohnen leiden allerdings unter der Hitze. Auch die Paprikapflanzen bleiben nach Seemanns Beobachtung in diesem Frühjahr im Wachstum zurück. Ein Gutes bewirkt die Trockenheit aus Perspektive der Kleingärtner auf jeden Fall: Es gibt weniger Schnecken als sonst. Und nicht zuletzt hat das warme Wetter bereits viele schöne Stunden unterm Sonnenschirm und neben dem Grill beschert.