Großenbaum. .

An Demenz leiden derzeit etwa 1,2 Mio Menschen in Deutschland. Die Theodor-Fliedner-Stiftung widmet sich schon seit langem dieser Erkrankung.

Im Begegnungs- und Beratungszentrum (BBZ), Zu den Wiesen 50, erhalten Betroffene und Angehörige Rat und Hilfe in allen Fragen zum Thema Demenz. Dort findet auch zwei Mal im Monat das „Café Ginko“, ein Treffpunkt bzw. Betreuungsangebot für De­menzkranke, statt; für Angehörige gibt es zusätzlich einmal im Monat einen eigenen Treff. Mehr als 80 Prozent der Demenzkranken werden näm­lich laut Erhebungen in der Familie versorgt. Die Verwandten sind damit häufig überfordert.

Mehr Aufklärung tue - so Uwe Wolfs, Fachbereichsleiter für den Bereich „Leben im Alter“ bei der Fliedner-Stiftung - daher dringend Not. Kaum bekannt sei beispielsweise, dass Demenzkranke monatlich 100 bis 200 Euro von der Pflegekasse erhalten können, mit denen sie Betreuungsdienstleistungen einkaufen können. „Diese Leistungen werden gewährt, auch wenn der Betreffende nicht in eine Pflegestufe eingestuft wur­de. Ein Antrag bei der Krankenkasse und eine Begutachtung vom medizinischen Dienst der Krankenkassen sind allerdings notwendig“, er­klärt Wolfs. Der Ambulante Fliedner-Pflegedienst zum Beispiel biete solche Betreuung (ohne Pflege) an. „Sie kann stundenweise gebucht werden, dient auch dazu, die An­gehörigen kurzzeitig zu entlasten“, sagt Leiterin Antje Resas.

Um Wissenslücken zu schließen und Ansprechpartner (auch jenseits der Stiftung) zu vermitteln, hat die Stiftung jetzt eine kostenlose Demenz-Hotline ( 0800/4030 222) eingerichtet (montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr). Außerdem existiert eine neue Internetseite (www.demenz.fliedner.de) mit aktuellen Infos, Veranstaltungshinweisen, Links etc.. Und: Eine neue In­formationsbroschüre gibt Auskunft über die Krankheit selber, über Ursachen und Be­handlungsmöglichkeiten so­wie Hilfsangebote der Fliedner-Stiftung (auch in Mülheim und Ratingen). Eine Liste mit „Tipps für den Umgang mit Demenzkranken“ ist beigefügt. Die Broschüre liegt u.a. im BBZ aus.

In der Altenwohnanlage in Großenbaum hält die Fliedner-Stiftung 27 Service-Wohnungen vor, außerdem 134 stationäre Pflegeplätze. „Dort sind Demenzkranke in die ein­zelnen Stationen integriert. Außerdem haben wir aber ei­nen geschützten Bereich mit neun Plätzen für besonders unruhige Demenzkranke - in­klusive Therapiegarten“, be­richtet Geschäftsführerin Dr. Sabine Josat. Ein weiterer Service: Ein Gerontopsychiater vom Fliedner-Krankenhaus in Ratingen-Lintorf kommt wöchentlich vorbei.