Wanheim.

Schon in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung äußerten die Kommunalpolitiker harte Kritik an einer Mitteilungsvorlage der Verwaltung, bei der es um die Zuweisungsentwicklung von Asylbewerbern und Schaffung weiterer notwendiger Unterbringungsressourcen ging.

Danach müsse die Stadt wieder mehr Asylbewerber - die meisten stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien - unterbringen können, dafür werden unter anderem die Häuser Am Steinbergshof 17 und 19 sowie gegenüber an der Heiligenbaumstraße 77/79 wieder für diesen Zweck hergerichtet. Eigentümer der Gebäude in Wanheim-Angerhausen ist die Gebag, die dort untergebrachten vier Mietparteien sollen adäquate Ersatzwohnungen bekommen. Bis zum Jahresende 2008 wurde diese Gebäude als Übergangsheime für Asylbewerber genutzt. Nun sollen dort wieder Asylbewerber einziehen, so der zuständige Fachbereich der Verwaltung.

Weiterhin will man im ganzen Stadtgebiet zunächst rund 50 Wohnungen von Wohnungsunternehmen für diesen Zweck anmieten. Die Kosten für die komplette Maßnahme, also Renovierung der Häuser in Wanheim und sowie Mietkosten, beziffert die Verwaltung auf rund 692 000 Euro.

Bereits in der Sitzung der Bezirksvertretung mahnten Mitglieder, den Ortsteil Wanheim nicht zu einem Ghetto verkommen zu lassen. Klare Worte fand Hartmut Ploum von der SPD: „Das ist für diesen Ortsteil schlichtweg unzumutbar.“

Mit großer Sorge betrachtet nun auch der Heimat- und Bürgerverein Wanheim-Angerhausen die Entwicklung. Vorsitzender Theo Küpper weist darauf, dass es in der Zeit, als die Häuser für Asylbewerber genutzt worden sind, es „vielfachen Ärger mit der Nachbarschaft, mit illegalen Müllkippen und mangelhafter Betreuung“ gegeben habe. „Es ist bereits abzusehen, dass sich wieder ein Problembereich für Wanheim-Angerhausen entwickeln wird“, so Theo Küppers weiter in der Erklärung, die auch vom Geschäftsführer Hermann-J. Hassel und dem 2. Vorsitzenden Frank Orschel unterzeichnet wurde.

Küppers weist darauf hin, dass Wanheim-Angerhausen bereits einen „Ausländeranteil von 16 %“ habe, es im Bereich Am Steinbergshof/Heiligenbaumstraße eine weitere Konzentration von Migranten stattfinde.

Und weiter heißt es in der Erklärung des Heimat- und Bürgervereins: „Alle Schlichtwohnungen der Gebag sind von Migranten bewohnt. An der Ecke Heiligenbaumstr./ Ehinger Straße hat sich ein türkischer Kulturverein (IGMG-Mille Güres) nieder gelassen.

In der Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass eine Ortsteilkonzentration vermieden werden soll, aber für Wanheim-Angerhausen ist das Gegenteil der Fall. Die Grundschule und die Hauptschule in Wanheim haben schon jetzt unter dem hohen Ausländeranteil zu leiden, mit dem Ergebnis, dass die einheimischen und die gut integrierten Schüler nach Buchholz abwandern.“

Theo Küpper weist weiterhin auf Probleme im Ortsteil hin: Massiver Lkw-Verkehr, die Firma GNS sowie die Wanheimer-Anschlussbahn sowie den hohen Ausländeranteil. Von der angekündigten Maßnahme sollen Verwaltung und Gebag deswegen Abstand nehmen.