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Aus dem ökumenischen Projekt Schulmaterialkammer der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden im Duisburger Süden ist nun ein weiteres Projekt entstanden.
Mit Beginn des neuen Schuljahres im September wollen die katholische Pfarrei St. Judas Thaddäus mit ihren sechs Gemeinden sowie die vier evangelischen Gemeinden im Süden Bildungspatenschaften anbieten.
Diese Bildungspatenschaften richten sich an Grundschulkinder ab der dritten Klasse, deren Eltern zwar nicht Hartz IV-Empfänger sind, deren Einkommensverhältnisse aber durch geringen Verdienst, frühe Rente oder Billiglohn nicht weit über dieser Grenzen liegen. Diesen Schülern will man ganz gezielt zweimal pro Woche Nachhilfeunterricht geben. Dazu werden nun unter der Federführung von Horst Ambaum vom Caritasverband Süd Bildungspaten gesucht, die entweder gegen ein Entgelt von zehn Euro in der Stunde oder unentgeltlich diesen Grundschulkindern Nachhilfe geben wollen.
Ein erstes Gespräch der beiden Pfarrer Roland Winkelmann (St. Judas Thaddäus) und Dietrich Köhler-Miggel (Trinitatis) mit der zuständigen Schulrätin und den Leitungen der Grundschulen im Duisburger Süden hat bereits stattgefunden. Tenor: „Wir können sofort Schüler benennen, die für das Projekt in Frage kommen“, so die Rektoren.
Die Nachhilfe sollte möglichst, so Projektleiter Horst Ambaum, in kirchlichen Räumen stattfinden, aber auch in der Schule könnte die Förderung erteilt werden. Als Bildungspaten werden pensionierte Lehrer, Lehramtsanwärter über die Uni oder Oberstufenschüler gesucht.
15 000 Euro sind bereits für das Projekt gesammelt worden, davon ließen sich, so die Kalkulation, bei zwei Nachhilfestunden pro Woche rund 15 Schüler betreuen. „Wir rechnen rund 1000 Euro im Jahr pro Kind“, so Horst Ambaum.
Die Messlatte, bei welchem Einkommen noch gefördert wird, ist variabel. „Wie bei der Schulmaterialkammer, die bisher rund 500 Kinder gefördert hat, werden wir natürlich Einzelgespräche führen und uns die entsprechende Belege zeigen lassen.“
Pfarrer Roland Winkelmann ergänzt: „Wir wollen unabhängig von der Religion helfen. Wer in Not ist, dem wird geholfen.“ Sein Kollege Dietrich Köhler-Miggel weist darauf hin, dass die Kirche den Auftrag habe, den Bedürftigen zu helfen. „Dazu zählt natürlich auch eine Veränderung des Bildungssituation der Grundschüler. Und älteren Schülern kann über das Honorar ein Anreiz geboten, sich weiter gesellschaftlich zu engagieren.
Wenn schon einem Kind geholfen werden kann, dann ist das Projekt ein Erfolg, so die beiden Pfarrer. Die Eltern sollen einen symbolischen Beitrag leisten, um sich so näher mit dem Projekt zu beschäftigen.
Den Kontakt zu den Schülern, die gefördert werden sollen, soll über die Schulen hergestellt werden, Eltern können sich aber auch direkt an Horst Ambaum beim Caritascentrum Süd an der Sittardsberger Allee 32 in Buchholz (Rufnummer 44 985 90) melden.
An diese Anschrift können sich auch die Nachhilfelehrer wenden, die eine Bildungspatenschaft eingehen wollen. Angeschoben wird das Projekt durch die Kirchengemeinden, die 9700 Euro bereitgestellt haben. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung hat 2000 Euro, die Aktion Lichtblicke 2500 Euro und der Huckinger Bürgerverein 1000 Euro zur Verfügung gestellt. Wer das Projekt unterstützen will, kann unter dem Stichwort Bildungspatenschaften auf das Konto der Pfarrei St. Judas Thaddäus, Kontonummer 228001947 bei der Sparkasse Duisburg, BLZ 350 500 00, spenden.