Großenbaum.

Die goldenen Zeiten der Babyberge mit 2000 Geburten sind zwar vorbei, aber mit 1250 ist das Bethesda-Krankenhaus immer noch der Ort in Duisburg, an dem die meisten Neubürger das Licht der Welt erblicken.

Die Frauen, die ihnen dabei helfen, haben es nicht leicht. Darauf wollen sie am 5. Mai, dem Tag der Hebamme, in der Innenstadt vor dem Form von 11 bis 18 Uhr aufmerksam ihren Beruf und ihre Leistungen aufmerksam machen. Denn die Existenzbedrohung durch teure Versicherungen für freie Hebammen ist ist immer noch nicht abgewandet. Andererseits sind sie stolz, wie sehr sie auf die Bedürfnisse der Mütter eingehen. Ob Geburt unter Wasser oder mit Hocker, was früher exotisch war, ist heute Alltag . Und keine Mutter wird gezwungen, ihr Kind zu entbinden, weil es sieben Tage überfällig ist. Hebammen von heute lassen der Natur ihren Lauf.

„Wir wollten nicht mit leeren Händen da stehen und wollten den Tag ordentlich nutzen“, sagt Vanessa Laimann, Hebamme am Bethesda. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Ute Rinke, Katrin Liebig und Christina Brandhern haben sie sich gemeinsam mit dem Krankenhaus die Aktion einfallen lassen: Das Krankenhaus spendierte einen riesigen Stapel BabyBodys, den die Kinder des Kinderdorfes Rotdornstraße in Großenbaum jetzt bemalen. Und am Hebammentag werden die Baby-Textilien dann zu Gunsten des Kinderheimes gegen Spenden abgegeben.

Dass die Kleidung mehr als eine Wäsche übersteht, davon sind die Fachfrauen fürs Kinderholen überzeugt. Den Kindern indes ist es ziemlich wurscht. Sie wollen Spaß und den bekommen sie auch, mehr oder weniger. Beim achtjährigen Petek ist die Freude eher etwas gedämpft. Er wollte so gerne den Storch malen, den er im letzten Jahr in Holland gesehen hatte und das wollte nun absolut nicht klappen. Dabei hatten es ihm die großen Vögel genauso wie deren Haus in luftiger Höhe angetan. Aber mit etwas Hilfestellung ist dann doch was Ordentliches draus geworden.

Überhaupt, die Kinder sind mit den Ergebnissen der künstlerischen Tätigkeit sehr zufrieden. Dabei sorgt auch die Phantasie der Kleinen für abwechslungsreiche Darstellungen. Stephanie ist beispielsweise mit ihrem Skateboard fahrenden Maikäfer voll zufrieden. Auch Kaan ist davon überzeugt, dass der Apfel ihm gut gelungen sei. Vor allem aber der blaue Wurm ist in seiner schieren Größe doch imposant.

Auch wenn es derzeit in der Welt der Erwachsenen kaum ein anderes Thema als die englische Hochzeit gibt, den Nachwuchs lässt das völlig kalt. Die Betreuer bieten die Malvorlage Prinzessin an wie sauer Bier. Viel gefragter ist die Maus, die haben sich gleich mehrere Kinder ausgesucht. Aber auch da gibt es Prioritäten, macht Marvin klar: „Kriegen wir gleich Süßigkeiten?“