Huckingen.

Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft: Einmal im Jahr besucht die Buchholzer SPD eine Organisation, eine Institution oder ein Unternehmen.

Am Wochenende hatte sich der Ortsverein das Malteser St. Anna Krankenhaus in Huckingen ausgesucht, dessen 800 Beschäftigte Jahr für Jahr auch viele Patienten aus Buchholz betreuen. Klinik-Geschäftsführer Udo Lavendel informierte die rund 20 Sozialdemokraten, u.a. die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas, Ratsherr Dieter Lieske und mehrere Bezirksvertreter, bei einem Rundgang faktenreich über die Fachabteilungen und den laufenden Ausbau der Klinik.

Bei herrlichem Frühlingswetter startete der Rundgang vor dem Haupteingang: Kurz ging der Geschäftsführer auf die Geschichte des Hauses ein: „Der katholischen Frauenorden der Cellitinnen nahm 1924 das St. Anna-Krankenhaus als 100-Betten-Haus in Betrieb. 1994 übernahm der katholische Malteser-Orden, der vor 900 Jahren während der Kreuzzüge entstand, das Haus, so Lavendel. „Das Pflegen von kranken und sterbenden Menschen ist das Grundprinzip des Malteser-Ordens.“ Im Ersten und Zweiten Weltkrieg diente St. Anna auch als Lazarettkrankenhaus.

Im Kern des Gebäudekomplexes wird zur Zeit ein neues Bettenhaus angebaut. Lavendel: „Wir wollen die aktuelle Kapazität von 341 Betten nicht ausbauen, aber den Standard der Unterbringung verbessern. Denn wir haben im B- und im F-Trakt teilweise noch recht beengte Räume aus den 60 und 70er Jahren. Einige Zimmer haben noch keine eigene Nasszelle. Mit der Baumaßnahme verwandeln wir Vier-Bettzimmer in Zwei- oder Drei-Bettzimmer mit Nasszellen. Wir müssen immer dafür Sorge tragen, dass die Infrastruktur unserer Häuser auf dem modernsten Stand ist.“

„Unsere letzte Errungenschaft ist das neue Tomographiezentrum mit bildgebenden Verfahren wie Magnet- und Kernspintomograph“, fuhr Lavendel fort. „Wir haben hier seit zwei Jahren auch ein offenes MRT. Dort liegt man nicht in einer Röhre, sondern in einem Ring. Der Patient hat einen Rundum-Blick. Das ist besonders für Patienten mit Platzangst günstig.“ Im ersten Stock, direkt oberhalb des Tomographie-Zentrums, befindet sich der OP-Trakt mit fünf Operationssälen, vor vier Jahren in Betrieb genommen. „Die Operateure und Anästhesisten arbeiten teils mit Tageslicht.“

Unmittelbar daneben soll in naher Zukunft ein neues Gebäude für die Liegend-Anfahrten der Rettungswagen gebaut werden, um die Transportwege zu verkürzen. Geplant ist auch der Ausbau des Parkplatzes hinter dem Krankenhaus sowie der Bau eines Ärztehauses für niedergelassene Fachärzte aus der Umgebung, um die ambulante und stationäre Versorgung der Patienten aus dem Duisburger Süden enger miteinander zu vernetzen. Ein paar Schritte weiter liegt die HNO-Abteilung, eine überörtliche Schwerpunktklinik, die größte außeruniversitäre Abteilung für HNO in ganz Deutschland mit drei Operationssälen. „Wir haben in unserer HNO-Abteilung pro Jahr 14 000 stationäre Falle und rund 30 000 ambulante Fälle, darunter 7000 Operationen unter Vollnarkose. Pro Tag werden hier 20 bis 30 Patienten operiert. Das Haus ist sehr gut ausgelastet.“ Das St. Anna bietet auch ein Palliativ-Zentrum mit neun Betten an.