Großenbaum. .

„Die Kröten ha­ben in diesem Jahr Verspätung“, berichtet Ute Dietz. Die Naturschützerin vom BUND betreut zusammen mit ihrem Mann Karl-Heinz den etwa 400 Meter langen Amphibien-Schutzzaun, der wie immer auf beiden Seiten der Bissingheimer Straße (kurz vor dem Stadtgebiet Ratingen) aufgestellt wurde und die quakenden Hüpfer davor bewahren soll, überfahren zu werden.

„Die Nächte sind einfach zu kalt und es regnet zu wenig. Entweder die Kröten kommen später noch oder die Laichsaison fällt diesmal aus“, meint Ute Dietz. In anderen Jahren habe sie vor dem Zaun schon über 500 Kröten, Frösche oder Molche in einer Nacht aufgesammelt und zu ihrem Laichgewässer getragen. „Momentan aber lohnt es sich kaum loszugehen. Wir finden in den Fangeimern gar keine Kröten, sondern nur Käfer.“

Vielleicht, so vermuten die Naturschützer, hat auch eine Maßnahme gegriffen, die man vor Jahren ergriff, um die Kröten „umzuerziehen“ und das Queren der Bissingheimer Straße zu umgehen: In einem nicht zugänglichen Waldstück (an der Eisenbahntrasse) hat man einen neuen eingezäunten Tümpel angelegt und dort viele der gefangenen Kröten abgesetzt. „Normalerweise kehren Amphibien immer zu dem Gewässer zurück, in dem sie geboren wurden, aber ir­gendwann ist der Laichtrieb so groß, dass sie sich mit dem neuen Gewässer abfinden und dort laichen“, erläutert Dietz.