Süd.

Nachdem Hannelore Kraft sich in einem Interview mit unserer Zeitung darüber geäußert hat, dass sich CDU und FDP auf Dauer politisch entmündigen ließen, wenn sie ihre Verantwortung bei Gericht abgeben würden (Haushalt), nimmt nun Erich Hennen, Sprecher der Duisburger Bürgerinitiative COntra Pipeline in einem offenen Brief an die Ministerpräsidentin Stellung. „Offensichtlich sehen Sie nur den Splitter im Auge ihres politischen Gegners, den Balken im eigenen Auge sehen Sie nicht. Denn Ihre Worte bedeuten auch, dass all die Abgeordneten der SPD, CDU und FDP die sich schon seit vier Jahren politisch entmündigen, indem sie die Verantwortung für die CO-Pipeline bei Gericht abgeben, sich einem moralischem Votum der Wählerinnen und Wähler unterziehen müssen.“

Hennen weist die Ministerpräsidentin weiter darauf hin, dass mittlerweile mehr als 110000 Menschen per Unterschrift und 1,5 Mio Bürger der betroffenen zehn Städte und Gemeinden per Ratsbeschlüsse gegen die Pipeline votiert haben. „Die Wählerinnen und Wähler haben sich also schon entschieden. Also handeln Sie endlich“, fordert Hennen Hannelore Kraft weiter auf.

Die seit Jahren von den BI geforderte innovative Produktion von Kunststoffen aus Kohlendioxid sei laut Bayer bald produktionsreif. Damit wird der Einsatz von Kohlenmonoxid bei der Produktion und somit auch der Transport von CO per Pipeline nach Uerdingen überflüssig, folgert Erich Hennen daraus und schließt seinen offenen Brief mit der Aufforderung: „Also beweisen Sie Ihre politische Glaubwürdigkeit. Schieben Sie Ihre Verantwortung nicht länger auf die Gerichte. Ersparen Sie sich die Disziplinierung durch die Gerichte.“