Mündelheim.

Eine gemischte Bilanz zogen jetzt Teilnehmer des jüngsten Treffens der neuen Mieterinitiative in der Bonnefeld-Siedlung. Sie hatte sich Sonntag im evangelischen G­emeindetreff Korb­macher­straße getroffen.

Hetty Ziehmer, die mit 40 Jahren mit am längsten Mieterin dort ist, war von der Resonanz enttäuscht. „Und wir haben Reklame gemacht“, sagt die 72-Jährige. Aber nach Angaben von Horst Ambaum von der Caritas waren 40 Personen gekommen. Bei der bislang am besten besuchten Versammlung seien es 70 gewesen. Ziehmer hat den Eindruck, ihre Mitbewohner würden resignieren. So mutlos sieht Sozialarbeiter Ambaum die Situation aber nicht. Das Miteinander in der Siedlung müsse langsam wachsen. Außerdem habe eine Delegation der SPD mit Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß an der Spitze ihre Solidarität mit dem Mietern bekundet.

Um dem Miteinander mehr Schub zu geben, überlegt die Caritas, in der Siedlung eine Wohnung anzumieten. „Ne­ben der Mieterversammlung brauchen wir noch andere Formen der Begegnung“, so Ambaum. Es gehe um Probleme wie Vereinsamung und um eine Schulaufgabenbetreuung

Einig sind sich beide in der Enttäuschung über die Gagfah, den größten Vermieter. „Es war ein Strohfeuer“, sagt Ziehmer zu den Bemühungen, die Siedlung auf Vordermann zu bringen. „Vier bis fünf Tage haben sie etwas gemacht“, hätten ei­ne Vertretung für den erkrankten Hausmeister ge­schickt.

Aber seitdem, gibt Ambaum zu bedenken, stehe der Container mit den Grünabfällen he­rum. Sein Inhalt werde verweht. Und die Hausmeister-Sprechstunde sei immer noch keine verlässliche Sache.

Hetty Ziehmer gibt Beispiele, wo Mietern der Schuh drückt: „Die Dachrinne ist verstopft. Daraus tropft es auf die Markise unserer Balkone, die wir selbst bezahlt ha­ben. Sie hat schon Stockflecken.“ Wenn sie ihre Heizung ab­schalte, würden nur noch Hammerschläge helfen, sie wieder warm zu kriegen. Und wenn woanders die Toilette dauernd laufe, schaue sich das auch niemand an. Das aber gehe immer zu Lasten der Mieter. „Die Gagfah hat die Mängelliste ja bekommen“, betont Horst Ambaum.

Jetzt müsse wohl der Druck erhöht werden. „Ich will mir nicht alles gefallen lassen“, sagt Hetty Ziehmer. Sie will die Miete mindern und hofft auf Nachahmer.