Außerirdische und Cowgirls trafen am Sonntag auf bunte Blumenwiesen, Jäger und Matrosen. Der 49. Kinderkarnevalszug präsentierte sich im warmen Sonnenschein von seiner schönsten Seite. Endlich mussten die Kinder ihre Kostüme mal nicht unter dicken Jacken oder Regenmänteln verstecken. Es gab strahlende Gesichter, wohin man blickte.
Um 14.11 Uhr ging es auf dem Hamborner Altmarkt los. 25 Prunkwagen, acht Kapellen und 16 Fußgruppen marschierten durch den Stadtteil. Zehntausende Besucher jubelten den Karnevalisten zu. Nicht nur Duisburger, sondern das gesamte Ruhrgebiet hatte sich um den Marktplatz versammelt.
Clown Ingo Rinke (32) war extra aus Dortmund angereist, um sich das Spektakel anzuschauen: „Ich bin zum ersten Mal hier“, sagte er, „die Stimmung ist super!“ Gemeinsam mit seinen Freunden und deren Kindern will er sich auch den Rosenmontagszug in der Innenstadt ansehen.
Etwas enttäuscht zeigte sich Nonne Sabine (42), die seit 2001 nach Hamborn kommt: „Der Zug ist nicht mehr so schön wie früher“, meinte sie, „Es werden weniger Bonbons geschmissen und auch für Kinder ist es nicht mehr so toll.“
Viele Narren schauten sich auch in diesem Jahr den Kinderkarnevalszug wieder vom Altmarkt an. Hier konnte man die Parade gleich zwei Mal erleben. Die Wagen starteten vom Marktplatz und umrundeten diesen dann. Wenige Augenblicke, nachdem der DVG-Bus als Zug-Schlusslicht vorbeigefahren war, bewegten sich die Massen sofort auf die gegenüberliegende Seite des Marktplatzes zu. Dort konnten sie noch mehr Bonbons und Leckereien fangen.
Mitten im Getümmel lugten die Füße eines kleinen Bären aus einem Kinderwagen. Alexandra Sack (21) war schon letztes Jahr mit ihrer Tochter hier: „Aber da war sie noch so klein und hat davon nicht so viel mitgekriegt,“ erklärte sie. .
Unterdessen ging am Straßenrand die Schlacht um die besten Bonbons weiter. Neben den Kamellen flogen auch Popcorn, Bälle, Saure Weingummis und Becher von der Weltmeisterschaft 2006. Die vier Kinder von Ante Terze (42) bekamen davon nicht mehr sehr viel ab. „Entweder sind wir zu spät gekommen, oder der Zug war einfach zu kurz“, beschwerte sich der Rheinhausener. Nach der Parkplatzsuche, hatten seine Kinder es nicht geschafft sich rechtzeitig umzuziehen und sich daher ohne Kostüme in das bunte Treiben gestürzt. Dabei fingen sie nicht viel, denn der Umzug dauerte nicht viel länger als eine halbe Stunde. Trotz der guten Stimmung rund um den Altmarkt, kam es zwischen zwei Gruppen zu einer Ausschreitung. Zugleiter Manfred Fellenz erklärte nach Ende des Zuges, dass das Sicherheitskonzept des Hamborner Karnevalszuges jedoch insgesamt aufgegangen sei.