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Unter der Federführung von Erich Hennen, Sprecher der Duisburger Bürgerinitiative COntra Pipeline, haben die Pipelinegegner längs der Trasse von Köln-Worringen nach Uerdingen ein neues Informationsblatt herausgegeben, mit dem sie weitere Missstände rund um den Bau und Genehmigunsgverfahren der Kohlenmonoxid-Leitung von Bayer Material aufzeigen wollen. Die Ausgabe erschien in Duisburg mit einer Auflage von 3000 Exemplaren und liegt in Geschäften und Einrichtungen aus.
Aktuell wird sich am kommenden Mittwoch, 16. Februar, der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des NRW-Landtages, um 15 Uhr im Raum E1 - D05 mit der Pipeline beschäftigen.
Es gibt direkt als ersten Tagesordnungspunkt einen Bericht der Landesregierung über den Stand der Untersuchungen zu den aktuellen Erdeinbrüchen an der Trasse der CO-Pipeline, die sich wie berichtet auf Erkrather und Ratinger Stadtgebiet ereignet haben. Die Bodenabsackungen sind nach Berichten der Bezirksregierung auf landwirtschaftlichen Flächen in Hanglagen aufgetreten.
Zum mangelhaften Korrosionsschutz der Pipeline äußert sich nun auch Erich Hennen. Er weist darauf hin, dass an zwei Stellen an der B 8 (am Kreisel Landhaus Milser/Haltestelle Kesselberg )zwei Mess-Stellenpfosten stehen, bei denen die Kabel samt Klemmplatten für den Korrosionsschutz für jedermann frei zugänglich sind.
Die Abdeckung fehle seit Mai 2010. „Für die Bürgerinitiativen ein weiterer Bereich der Nachlässigkeiten des Bauherren Bayer und der Überwachungsbehörde. Jedemann konnte an den säuberlich beschrifteten Klemmplatten seine eigenen Messungen über den Korrosionsschutz durchführen. Wie kann Bayer nur mit seinem Eigentum so fahrlässig umgehen“, ärgerte sich der Sprecher der Duisburger Initiative und verweist auf Bauarbeiten in Zusammenhang mit dem Korrosionsschutz im südlichen Teil der Pipeline. Die Bezirksregierung hatte aufgrund des fehlenden Schutznachweises einen Baustopp verfügt.
Hennen bemängelt weiterhin, dass an gleicher Stelle seinerzeit beim Zuschütten der Pipeline das Mantelrohr, durch das die Erdgas- sowie Kohlenmonoxid-Leitung geführt wurden, um Druck von den einzelnen Leitungen abzuhalten, an den Enden nicht oder nicht statthaft abgedichtet worden sind. Eine entsprechende Manschette sei nicht korrekt angebracht worden. „Das haben wir mit Fotos dokumentiert“, so Hennen. Die Forderung der BI: „Die beiden Pipelines von der Stelle B8 bis zu dem rund 100 Meter hinter der Haltestelle Kesselberg liegenden Punkt müssten herausgenommen und überprüft werden. Dazu wäre ein mehrmonatiger Arbeitsaufwand mit enormen Kosten in Millionenhöhe erforderlich.“