Huckingen. .
Der Steinhof war Sonntag fest in Narrenhand. Zur integrativen Karnevalssitzung hatten der Prinzenclub und die „Lebenshilfe“ geladen, damit behinderte und nicht behinderte Menschen die fünfte Jahreszeit zusammen feiern konnten. „Unsere Veranstaltung ist einzigartig in der Region“, sagte Lebenshilfe-Sprecher Benjamin Poley. Die integrative Idee erfahre aber sehr viel Unterstützung. „Der Prinzenclub und auch die auftretenden Künstler waren begeistert“, dass die Lebenshilfe zum zweiten Mal eine Sitzung veranstalte. „Wir haben ein hochkarätiges Programm.“ An dem seien neben großen Namen in der Karnevalsszene auch einige geistig Behinderte aus Duisburg beteiligt. „Sie sind wie auch ihr Publikum schon den ganzen Tag aufgeregt.“Dass integrativer Karneval ein Erfolgskonzept sei, zeige sich daran, dass die Veranstaltung nahezu ausverkauft war.
Von Anspannung war im Saal jedoch nichts mehr zu spüren, als die Karnevalsgesellschaft „Alle Mann an Bord“ die Bühne eroberte. „Das Leben ist schön. Auch in Duisburg, wenn die Zeiten nicht immer einfach sind“, rief deren Präsident Wilfried Schmitz und blickte aufs klatschende und schunkelnde Publikum. „Wir wollen aber mit Freude und Frohsinn nach vorne schauen.“ Das honorierten die anwesenden Piraten, Vampire, Cowboys, Clowns und Bergmänner und sangen kräftig mit, als es hieß: „Ich bau dir ein Schloss“ oder „Gute Freunde stehen zusammen“.
Auch das Tanzcorps der „Blauen Jungs“ präsentierte sein Können. Vom Salut über hoch geschwungene Beine bis hin zum Spagat, das Corps zeigte eine breite Palette. Die Jüngeren der Minigarde demonstrierten außerdem, dass der Karneval keine Nachwuchssorgen kennt. „Wir haben keine Zugekauften“, sagte Präsident Wilfried Schmitz. „Das sind alles Jungs und Mädels aus dem Duisburger Süden.“ Auch weitere Garden beteiligten sich an der traditionellen Persiflage militärischer Bräuche: Das Kindertanzpaar der Stadt war ebenso dabei wie Kinderprinz Cedric und Prinzessin Chiara. Sie machten ihre Aufwartung mit Gefolge und ließen auch ihre eigene Garde tanzen.
Aber nicht nur Uniformierte feierten mit den Duisburgern Karneval. Michael Jansen, der als Moderator durch die Sitzung führte, konnte auch etliche Entertainer in Huckingen begrüßen. Mit dabei waren zum Beispiel die Sound Fanfares der Roten Funken. Die „3 Colonias“ hatten Kölsche Sketche und Musik im Gepäck. Zum Lied „Die alte Dampfeisenbahn“ gingen sie mit den Zuschauern auf Tuchfühlung und starteten eine Polonaise. Das Kölner Frauenquartett „Colör“ band die Jecken ebenfalls in sein Programm ein: „Kommen sie auf die Bühne“, forderte Sängerin Ute Geller. „Das ist nicht schlimmer als das Dschungelcamp“. Schnell füllten sich die Bretter, die die Welt bedeuten und die Zuschauer sangen und tanzten nun mit den Damen von „Colör“.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem heutigen Tag“, resümierte Lebenshilfe-Sprecher Benjamin Poley. Er hofft, dass andere integrative Veranstaltungen und Projekte ebenso großen Anklang finden.