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Wo ist denn hier die nächste Telefonzelle? Diese Frage bekommt man heutzutage kaum noch zu hören? Und wenn, dann weiß man sie nicht zu beantworten. Denn: Telefonhäuschen oder auch die moderneren Telefonstelen werden immer seltener. Im vergangenen Jahr 2010 hat die Telekom von 44 Standorten im Duisburger Süden 17 abgebaut. „Dort standen die Unterhaltungskosten einfach in keinem Zusammenhang mehr mit dem Umsatz“, erklärt Telekom-Sprecherin Katja Werz.
Die Telekom ist nach dem Telekommunikationsgesetz auch weiterhin dazu verpflichtet, flächendeckend öffentliche Telefonstellen anzubieten. „Ein Abbau erfolgt immer in Abstimmung mit den Kommunen“, erläutert Werz. Soziale und strukturpolitische Ge-sichtspunkte müssen - so fordert es die Bundesnetzagentur - bei der Reduktion der Fernsprecher berücksichtigt werden. Als zumutbare Entfernung zum alternativ erreichbaren Telefon-Standort gelten als Richtwert zwei bis drei Kilometer.
„Im Duisburger Süden beträgt der Abstand in der Regel aber nur einen Kilometer, eine andere Telefonstelle ist also immer fußläufig erreichbar“, erklärt Katja Werz und gibt ein Beispiel: „Am Kalkweg wurde der öffentliche Fernsprecher vor Haus Nummer 227 entfernt, der nächste befindet sich jedoch schon vor Haus Nummer 180.“ Hinweisschilder, die auf den Alternativ-Standort hinweisen, werden laut Telekom-Sprecherin beim Abbau eines unrentablen Münz- oder Kartenfernsprechers allerdings nicht aufgestellt.
Konkrete Zahlen über die Nutzung der einzelnen Telefonhäuschen oder -stelen im Duisburger Süden kann die Telekom nicht nennen. Insgesamt gilt: über das Handy-Netz von T-Mobil wird 55 Mal so viel telefoniert wie vom öffentlichen Fernsprecher.
„Die öffentliche Telefonie entwickelt sich weiter. Die Telefonstellen werden nicht aussterben, aber es wird künftig weniger geben. An stark frequentierten Orten allerdings rüsten wir auf, bieten den Kunden andere Nutzungsmöglichkeiten“, so Werz. Immer mehr Multi-Media-Stationen oder Hot Spots werden an Bahnhöfen, Rathäusern, Ärztehäusern, usw. aufgestellt, sie ermöglichen es den Nutzern, über das Telefonieren hinaus, zum Beispiel ins Internet zu gehen. Im gesamten Duisburger Stadtgebiet gibt es laut Katja Werz bisher 13 dieser zukunftsweisenden Kommunikationsstandorte.