Süd. .

In seinem Rückblick auf das auslaufende Jahr bringt es Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß auf den Punkt: „Es war kein gute Jahr. Zwar hatte das Drama um die Loveparade keinen bezirklichen Bezug nach Süd, aber die gesamtstädtische Wirkung hatte sich auch auf uns ausgedehnt. Die Verwaltung ist seitdem wie gelähmt.“

Weiterer Negativpunkt beim persönlichen Rückblick des Bezirksbürgermeisters ist die finanzielle Lage der Stadt und des Bezirkes. „Die Gesamthaushaltslage ist dramatisch, der Haushalt nicht freigegeben. Ich habe seinerzeit die Deutsche Einheit mehr als begrüßt, aber es kann nun nicht mehr sein, dass der Geldfluss nur eine Himmelsrichtung kennt, den Osten!“

Selbst das minimale Budget für den Bezirk Süd sei in diesem Jahr zusammengestrichen worden, zur Pflege des Ortsbildes habe man gerade 30 Prozent der veranschlagten Summe abrufen dürfen.

Trotz Haushalt und Loveparade gab es für Dietmar Eliaß aber auch einige positive Punkte: „Wir können uns mit der Stahlindustrie freuen, dass es mächtig bergauf geht. So sichert die Inbetriebnahme des Hochofens 2 bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann den Standort in Hüttenheim und langfristig auch die Arbeitsplätze, mit der neuen Kokerei werden noch mehr Menschen im Süden eine Beschäftigung finden.“

Ganz besonders freut sich Dietmar Eliaß darüber, dass das neue Hallenbad am XXL-Sportcenter auf den Weg gebracht wurde. „Daran haben alle Parteien mitgewirkt und an einem Seil gezogen“, unterstreicht Dietmar Eliaß die Tatsache, dass man trotz unterschiedlicher Ansätze in der Kommunalpolitik im Bezirk Süd durchaus zusammenarbeitet.

So sehr die Maßnahmen aus dem Konjunkturprogramm II in punkto Kunstrasenplätze für Wirbel sorgten, so findet Dietmar Eliaß die barrierefreie neue Gestaltung der Dorfplätze in Großenbaum und in Bissingheim als gelungen und wichtig für die Stadtteile.

Als Meilenstein für die weitere Entwicklung sieht Dietmar Eliaß die Fertigstellung des Gesundheitszentrums am Sittardsberg. „Dieses Grundstück ist sinnvoll überplant worden. Aber wir müssen die Anwohner ernst nehmen. Die Verkehrsproblematik an diesem Knotenpunkt war schon vor dem Gesundheitszentrum vorhanden, ist aber nun durch erhöhtes Verkehrsaufkommen noch problematischer geworden. Unser Lösungsvorschlag liegt schon lange auf dem Tisch, ein Verteilerkreis würde auch für das Umfeld am Sittardsberg die nötige Entlastung bringen.“

Zufrieden ist Dietmar Eliaß, dass nun das Einzelhandelskonzept vorliegt und der Kommunalpolitik als Orientierungshilfe dienen kann. „Ein anderes Konzept ist aber ebenso dringlich: Das Verkehrskonzept für den Süden muss kommen, eine vernünftige Lösung für die Trassenführung der Autobahn gefunden werden. Die Problematik Lkw-verkehr muss für alle Seiten zufriedenstellen gelöst werden“, so Eliaß weiter. Für die Ortsdurchfahrt Mündelheim käme nur eine „Tieflage mit Deckel wie vor dem Hauptbahnhof“ in Frage. Einen Schleichverkehr für Laster, die bei den fertigen Autobahnen die Maut sparen wollen, müsse man wirksam verhindern.

Ein großes Lob hat der Bezirksbürgermeister für die Hüttenwerke Krupp Mannesmann und ihrem Engagement für die Umgebung parat. „HKM wird seiner Rolle als Arbeitgeber, Gönner und Förderer mehr als gerecht. Vor allem die Informationspolitik sehe ich als wohltuend an.“ Ganz im Gegensatz zu den Firmen, die an der Kohlenmonoxid-Fernleitung arbeiten. „Nur ein offener Umgang kann bei den Bürger das nötige Vertrauen schaffen“, merkt Eliaß kritisch mit Blick auf Bayer Material Science an.

Mit Blick auf das neue Jahr hofft Dietmar Eliaß, dass sich die Haushaltssituation verbessern kann, entsprechende Ankündigen für Hilfe sei vom Duisburger Innenminister Jäger schon gemacht worden, damit die betroffenen Kommunen entlastet werden. Allerdings bleibt Eliaß realistisch: „Die sozialen Aufgaben der Kommunen sind eine Schraube ohne Ende!“

Sein ganz persönlicher Wunsch ist es, dass sich die Kommunalpolitik mehr auf Kinder und Jugendliche konzentriert. „Geht es nach mir, wird das Kindergeld abgeschafft, Dafür gibt es einen freien Besuch von Kindertagesstätten und Schulen, alle Materialien sollten frei sein. Ebenso wie ein kostenloses Frühstück und Mittagsessen.“

Und eine weitere Bitte hat der Bezirksbürgermeister für das kommende Jahr: „Ich hoffe, dass die vielen Ehrenamtler im Süden, für deren Engagement in 2010 ich mich herzlich bedanke, auch 2011 weiter wirken.“