Huckingen.

Immer wieder sorgen Entführungen von Babys aus Krankenhäuser für Schlagzeilen, zuletzt wurde sechs Stunden nach der Geburt ein Baby aus dem Klinikum Höchst entführt. Damit dies oder eine Vertauschung ausgeschlossen sind, setzt das Malteser Krankenhaus St. Anna ein Überwachungssystem für Säuglinge ein. Wie Pressesprecherin Annette Debusmann erklärt, setzt man damit in Duisburg neue Maßstäbe.

Es ist der Albtraum für jede frischgebackene Mutter und auch für jede Geburtsklinik: wenn, wie in der vergangenen Woche in einem Frankfurter Krankenhaus geschehen, ein Neugeborenes entführt wird. Auch die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Malteser Krankenhaus St. Anna wird regelmäßig mit dem Thema Sicherheit auf der Wochenstation konfrontiert und hat auch aus diesem Grund seine Sicherheitsvorkehrungen bereits in 2006 durch ein neues Überwachungssystem deutlich ausgebaut.

Chefarzt Dr. Klaus Kucharski: „Gerade durch den aktuellen Entführungsfall sind viele Eltern besorgt. Auch bei unseren monatlichen Informationsabenden für werdende Eltern kommt fast immer die Frage nach unseren Sicherheitsvorkehrungen.“ Die bauliche Situation auf der Wochenstation hat bereits immer für ein hohes Sicherheitsniveau gesorgt, aber durch das technisches Überwachungssystem – den „Bodyguard für Babys“ – wurde dieses deutlich verstärkt.

Jedem Neugeborenen wird sofort nach der Geburt ein so genannter Transponder-Chip am Fußgelenk befestigt. Die Mutter erhält ebenfalls einen auf ihr Baby codierten Chip, den sie bequem am Arm tragen kann.Ein installierter Sender überwacht ständig den Eingangsbereich der Wochenstation. Verlässt ein Baby die Station ohne seine Mutter oder eine berechtigte Person, löst das System sofort einen akustischen Alarm aus und eine Videoaufzeichnung der Aus- und Eingänge startet.

Das System erkennt sogar, wenn die Chips manipuliert oder gelöst werden und gibt umgehend ein Warnsignal, so das Krankenhaus.

Alle behandelnden Ärzte und Schwestern der Wochenstation verfügen über General-Chips, damit sie alle notwendigen Untersuchungen und eventuelle Notfallbehandlungen auch ohne die Mutter durchführen können.

Gesundheitlich ist das System völlig unbedenklich, es basiert lediglich auf harmlosen Radiowellen. „Wir sind sehr froh über unseren ‚Babyguard‘“, erklärt Chefarzt Dr. Klaus Kucharski. „Eine Vertauschung oder Entführung ist damit nahezu ausgeschlossen.“