Großenbaum.

Die Anwohner der Seitenstraßen der Buscher Straße lassen nicht locker. Bei der offiziellen Übergabe des Bahnhofsvorplatzes baten sie jetzt Bezirksamtsleiter Friedhelm Klein, sich die Parkplatz-Situation in ihrer Umgebung mal selbst anzuschauen.

Es geht um die Greifswalder Straße und die davon abgehende Stolper Straße, ferner um die Stettiner Straße und ihre zusätzlichen Seitenstraßen Kösliner und Lötzener Straße.

Dort war die Welt der Parker bis Anfang des Jahres wenigstens halbwegs in Ordnung. Die Straßen galten nämlich als Anliegerstraßen und waren auch entsprechend be­schildert. Dann ließ die Stadt in ganz Duisburg diese Schilder beseitigen, weil sie nur in be­stimmten Ausnahmefällen auf­gestellt werden dürften. Und seitdem ist im Großenbaumer Südwesten nichts mehr so, wie es war.

Eine Eingabe, die Anliegerstraßen wieder einzuführen, war aber ebensowenig zufriedenstellend wie die Antworten auf eine Einwohneranfrage in der Bezirksvertretung Anfang November. Die Stadt bewegt sich nicht.

Dafür, so beobachten es Nachbarn wie Christa Gäbel von der Kösliner Straße, Gerlind Rösch von der Stettiner Straße und Wolfgang Leiendecker von der Greifswalder Straße, hat der Beamtennachwuchs von der Fachhochschule für öf­fentliche Verwaltung an der Albert-Hahn-Straße die Ge­gend für das Parken entdeckt.

Nicht, dass es nur Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen wären, die dort parken. Aber an jenem Vormittag, an dem wir uns dort umschauen, sorgen sie zumindest dafür, dass kaum noch irgendwo ein freier Parkplatz ist. Etwa jedes dritte Auto, so schätzen wir, stammt von außerhalb Duisburgs, aus fast ganz Nordrhein-Westfalen. Christa Gäbel hat das An­fang des Jahres sehr schmerzvoll erfahren müssen. Damals lebte ihr inzwischen verstorbener Mann noch, war aber an den Rollstuhl gefesselt. „Das ist schlimm, wenn man mit Rollstuhl keinen Parkplatz findet“, sagt sie.

Als die Fachhochschule vor rund zehn Jahren in einem wenig transparenten Verfahren genehmigt wurde, hielt zumindest der SPD-Ortsvereine einen Infoabend dazu ab. Auf die Frage von Bürgern, was passiere, wenn die damals angekündigten Stellplätze nicht ausreichen sollten, antwortete der Mitarbeiter des Baudezernats damals, dann müsse eben aufgestockt werden.

Allerdings ist das Problem bis heute bei der Fachhochschule selbst nicht angekommen. „Es ist eng“, sagt Verwaltungsleiterin Ingrid Frey zwar. „Aber ich würde nicht sagen, dass wir zusätzliche Parkplätze brauchen.“ Schließlich wären 250 Stellplätze vorhanden. „Wir haben nicht mehr Studierende als beim Start vor acht Jahren.“ Von 1200 Nachwuchsbeamten seien stundenweise höchsten 700 gleichzeitig im Gebäude. Zwar gebe es keine Erhebungen darüber, wer wie zur Fachhochschule komme. „Ein Großteil kommt per S-Bahn“, sagt Frey. Jeder neue Kurs werde dazu animiert. Viele Studenten würden außerdem Fahrgemeinschaften bilden. Stellplätze selbst aufstocken, das könnte die Fachhochschule auch gar nicht, ist sie doch lediglich Mieterin des Anwesens.

Amtsleiter Klein wusste beim Ortstermin auch keinen Rat. Er will sich damit noch einmal in Ruhe beschäftigen. Alternative wäre zum Beispiel die Ausgabe von Anwohner-Parkausweisen. Kostenpunkt: 30,70 Euro im Jahr je Anwohner. Das würde noch mehr Studenten als heute auf den großen „real“-Parkplatz am Ende der Buscher Straße verdrängen - es sei denn, „real“ schränkte die Nutzung dort auf die Dauer des Einkaufs ein.