Huckingen.
Rund sechs Wochen musste Leser Rolf Becker auf eine Antwort der Stadtverwaltung warten. Per Internet hatte er sich wegen Verkaufswagen vor dem Bertolt-Brecht-Berufskolleg, die im absoluten Halteverbot stehen, gemeldet.
Daran hatte ihn unter anderem gestört, dass andere Autofahrer durch das unerlaubte Parken zu ansonsten unnötigen Ausweichmanövern gezwungen würden. In den Schulpausen würden die Fahrer dort ihr Geschäft suchen und teilweise sogar auf dem Gehweg parken. Ob das alles überhaupt genehmigt sei, wollte Becker wissen. Anwohner, die dort falsch parken würden, müssten mit Verwarnungen rechnen, die Verkaufsfahrer nicht? Die Schüler wiederum, die dort einkaufen würden, ließen die Verkaufsverpackung einfach zu Boden fallen, beklagte er außerdem.
Nach einer Erinnerungs-E-Mail an Beigeordneten Wolfgang Rabe bekam Becker am 19. November endlich Antwort. Ursula Fohrmann, stellvertretende Leiterin des Ordnungsamtes, schrieb ihm, schon im September sei man von der Schule auf den Missstand aufmerksam gemacht worden. Bei daraufhin eingeleiten Kontrollen hätten sich die Widrigkeiten bestätigt. Aber: „Die Ahndung dieser verbotswidrigen Parkweisen gestaltet sich sehr schwierig, da die Verkaufswagen umgehend entfernt werden, sobald das Personal meine Mitarbeiter entdeckt“, so Fohrmann. Auch den anderen Beschwerdepunkten Beckers werde nachgegangen. Durch weitere Kontrollen werde sich, zeigte sie sich zuversichtlich, künftig eine Verbesserung ergeben.
Rolf Becker fühlt sich durch die Antwort veräppelt. Die Verkaufswagen hätten seitliche Thekenklappen und offene Heckklappen. Wer dort verkaufe, müsse erst diese Klappen bedienen, ehe er beim Anblick der Politessen das Fahrzeug versetzen könne. Die Politessen könnten doch foto- grafieren und an die Fahrzeuge herankommen. Sie müssten sich ja auf keine Gespräche einlassen. Becker ist sauer: Entweder sind die Politessen für diese Aufgabe nicht geeignet, vermutet er, oder sie haben Angst vor möglichen Repressalien aggressiver Schüler, die so am bequemen Einkauf gehindert würden. Oder aber man will sich nicht den Vorwurf einhandeln, ausländerfeindlich zu sein, da es sich bei den Verkaufsfahrern überwiegend um Zuwanderer handele. Es sei sinnlos, so Becker, der Verwaltung noch irgendwelche Missstände zu melden.