Huckingen. .

Eigentlich wollte Elisabeth Lünemann Fotografin werden. Die Eltern erhoben Einspruch, die Tochter sollte etwas „Anständiges“, lernen. Also wurde Elisabeth Lünemann Verwaltungsangestellte bei der Stadt Duisburg. Die Kunst des Fotografierens, später die Malerei, betrieb die Duisburgerin fortan weiter in ihrer Freizeit. Das Ergebnis ihres Schaffens ist noch bis zum 30. November im Steinhof zu sehen.

„Ich bin an Farben interessiert. Eigentlich ist die Farbe Thema meiner Bilder“, erzählt die Huckingerin.

Vor allem die Gelb- und Orangetöne im Kontrast zu tiefem Blau haben es ihr angetan. „Ich bin ein lebensfroher Mensch, das sieht man meinen Bildern auch an“, sagt die Mutter zweier erwachsener Töchter. Ihre Bilder dominieren farbenfrohe, kräftige Töne, stimmig miteinander kombiniert.

Seit 1989 befasst sich Elisabeth Lünemann mit der Malerei, hat Kurse bei der VHS und Heriber Hunecke belegt, um sich die nötigen Techniken anzueignen. Bisher malt sie abstrakt, beginnt erst langsam damit, Gegenständliches einfließen zu lassen.

Ihre große Vorbilder sind Picasso, Kirchner oder Nolde. „Aber ich male nicht ab“, beeilt sich die Malerin zu betonen. Betrachtet man ihre Bilder, die zur Zeit im Trau- und im Turmzimmer des Steinhofs ausgestellt sind, fallen Motive auf, wie sie die großen Meister gemalt haben, etwa der Harlekin.

Ihre Bilder entstehen zu Hause in der Raiffeisenstraße, überwiegend in der Küche oder in einem kleinen Arbeitszimmer. Ein Atelier in der Nähe, das zudem finanzierbar ist, hat sie bisher noch nicht gefunden.

Elisabeth Lünemann verwendet Tempera und Gouache, die sie unverdünnt in mehreren Schichten übereinander aufträgt. Zwischendurch müssen die einzelnen Farbschichten trocknen. Es dauert im Schnitt ein, zwei Wochen, bis ein Bild fertig ist. Auf Skizzen verzichtet sie weitgehend.

Die Wände ihrer Wohnung und auch die ihrer Töchter sind mit Original-Lünemanns behängt. Vieles muss sie in Schubladen lagern. „Ich kann mich schlecht von Bildern trennen“, sagt sie. Wichtiger als ein Verkauf sei ihr eine Reaktion auf ihre Bilder. Zum Glück muss die Malerin, die Mitglied bei den Freien Duisburger Künstlern“ und im „Kunstverein Weidenweg“ ist, nicht von ihrer Kunst leben.