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Bisher meisterte die alte Dame trotz ihrer 85 Jahre den Alltag selbstständig. Doch jetzt, nach acht Wochen im Krankenhaus, ist auf einmal alles anders. Die Großenbaumerin braucht künftig auf jeden Fall Unterstützung. Wie soll’s weitergehen?
In solchen Situationen kann Christine Jansky helfen und zwar im Rahmen des „Buchholzer Fensters“, der Beratungsstelle für Senioren im Süden.
Ob es um Fragen zur Pflegestufe geht, um einen Heimplatz oder die Versorgung durch ambulante Pflegedienste: Die Sozialpädagogin kennt sich aus. „Unser Ziel ist es, zu schauen, wie man den Menschen helfen kann“. Zum Beispiel der Tochter, die ihrer Mutter versprochen hat, sie bis an ihr Lebensende zu pflegen, und die jetzt an ihre Grenzen stößt. „Ich kann den Zwiespalt verstehen. Aber die Tochter braucht dringend Unterstützung, sonst bricht sie selbst zusammen. Davon hat dann die Mutter auch nichts“, erzählt Christine Jansky von einem Gespräch am Vormittag, natürlich ohne Namen zu nennen.
Die fortschreitende Demenz vieler alter Menschen wird zunehmend zum Problem, erzählt Christine Jansky. Hinzu kommt, dass die Menschen immer älter werden. „Wenn die Tochter, die selbst 70 ist, die 90-jährige Mutter pflegen soll, ist das nicht ganz einfach“.
In solchen Fällen sucht Christine Jansky nach passenden Möglichkeiten: ein ambulanter Pflegedienst in Kombination mit einem Hausnotruf und Essen auf Rädern zum Beispiel als Alternative zum Altenheim. „Auch eine Tagespflege an zwei, drei Tagen in der Woche kann Angehörige entlasten“, so Jansky. Natürlich drängt sich im Zusammenhang damit immer die Frage nach der Finanzierung solcher Hilfen auf. Auch hier kennt sich die Beraterin aus. Sie hilft bei der Beantragung von Pflegestufen und von Grundsicherung im Alter oder sie kann die richtigen Ansprechpartner vermitteln.
Durch Kontakte besonders zu den evangelischen Gemeinden weiß sie auch von Ehrenamtlichen, die Senioren im Stadtteil besuchen. So wie es Barbara Schlieper jahrzehntelang getan hat. Jetzt braucht die 79-Jährige selbst Hilfe.
Christine Jansky besucht sie zu Hause in ihrer Altenwohnung an der Traunsteiner Straße. Bisher hat sich die Rollstuhlfahrerin dort weitgehend selbst versorgt. In letzter Zeit ist sie immer wieder krank gewesen, fühlt sich zunehmend schwächer und möchte jetzt gerne ins Seniorenzentrum des Evangelischen Christophoruswerks am Altenbrucher Damm, wo auch das Büro des „Buchholzer Fensters“ untergebracht ist, umsiedeln. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich werde meine schöne Wohnung und die Umgebung hier vermissen, andererseits freue ich mich auf die Gesellschaft im Altenheim“.
Barbara Schlieper ist ein geselliger Mensch liebt es, ein „Pläuschchen zu halten“. Christine Jansky setzt die alte Dame vorerst auf eine Warteliste. Es gibt zur Zeit keine freien Zimmer. Immerhin kann sie der Seniorin sofort bei der Verlängerung ihres Behindertenausweises helfen.
Der Markt habe sich in den letzten Jahren zunehmend auf die alternde Gesellschaft auch im Duisburger Süden eingestellt, sagt Christine Jansky. „Es gibt wesentlich mehr Pflegedienste, man achtet auf Rampen für diejenigen, die mit Rollstuhl oder Rollator unterwegs sind.“ Aber in anderen Bereichen hakt es. So existieren nach wie vor viel zu wenige Altenwohnungen.