Wedau. .

Zum siebten Mal gingen am vergangenen Samstag die Shanty-Men des Duisburger Kanu- und Segelclubs (DKSC) im Auditorium der Sportschule Wedau vor Anker. Mit maritimen Klängen begeisterten die 38 Chormitglieder das Publikum. Natürlich durften dabei nicht fehlen: blau-gestreifte Takelhemden, die Schiffsglocke und die altbekannten Seemanns-Hits.

Im Vorfeld etwas nervös war der neue Vorstandsvorsitzende Peter Kriszio. „Die Generalprobe hat so gut geklappt, dass heute wohl etwas schief gehen wird“, so der Wedauer. Doch die Zweifel waren unbegründet. Schon das „Duisburger Hafenlied“, mit dem die Shanty-Men traditionell alle Konzerte beginnen, erntete tosenden Applaus. Mal heiter, mal melancholisch, mal romantisch und verträumt folgten drei Programmabschnitte. Unterstützt wurden die 31 Sänger von vier Akkordeons, Mundharmonika, Gitarre und Bass. Zusätzlich zu den populären Seefahrerhymnen wie „Capitano“, oder „My Bonnie Is Over The ­Ocean“ hatten die Shanty-Men auch zwei neue Lieder einstudiert: „Einmal die Ferne sehn‘“ und zum Ausklang „Licht aus Ruh‘ im Schiff“. Wie auch schon in den vergangenen Jahren führte Shanty-Man Horst Senk durch die Veranstaltung. Dabei verzichtete er nach guter Seefahrermanier natürlich nicht auf den einen oder anderen frivolen Witz: „Hier auf der Bühne stehen alles Gründungsmitglieder des Chores. Datiert wurde die Gründung übrigens aufs Jahr 1635“, berichtete er und nahm damit das schon fortgeschrittene Alter der Sänger aufs Korn, die 1983 im Segelclub zusammenfanden.

Damit sich die „alten Herren“ vom langen Stehen auf der Bühne ausruhen konnten, hatten sie wieder einmal für hochkarätiges Kontrastprogramm gesorgt. Mit abwechslungsreichem Dixieland-Jazz gastierte die Essener Band „Friends Of Dixieland“ in Wedau. Die vier Musiker führten die Zuhörer von der Hafenmole mit Klängen aus Sousaphon, Klarinette, Trompete und Banjo in ein Jazzcafé der Dreißiger Jahre.

Das vergangene Jahr bedeutete für den Shanty-Chor des DKSC große Veränderungen. Als Vorstand löste Peter ­Kriszio, der erst seit zwei Jahren mit dabei ist, Kurt Sons, der aus persönlichen Gründen den Verein verließ, ab. Die Chorleitung übernahm Gründungsmitglied Dieter Kirsten.

Kriszio: „Wir suchen dringend Nachwuchs. Perfekt singen können muss aber niemand. Nur die Lust sollte da sein“. Der 61-Jährige besuchte während eines Urlaubs in Bremen ein Shanty-Konzert und merkte schnell, dass es seine Musikrichtung ist. „Dass einer, der sprechen kann, nicht singen kann, gibt es gar nicht“, weiß er mittlerweile.

Nicht nur für den Chor, sondern auch für die Tontechnik wird Unterstützung gesucht. Auch hier sind Vorkenntnisse nicht erforderlich.

Trotz Umstrukturierung wuchs die Nachfrage nach der maritimen Truppe: Über 40 Auftritte wurden im vergangenen Jahr, auch im Rahmen des „Day Of Songs“ der Kulturhauptstadt 2010, bestritten. Geprobt wird jeden Donnerstag ab 18.30 Uhr im Haus Seeblick. Wer angeheuert werden will, ist herzlich willkommen.