Die Forderungen sind nicht neu: Die Wartezeiten an den beiden Bahnschranken Heiligenbaumstraße und Atroper Straße sollen endlich erträglich gestaltet werden, der Schwerlastverkehr in Wanheim verboten und ein Verkehrskonzept da­für erstellt werden.

Sie hat die Bürgergruppe „Besser leben in Wanheim“ im Frühjahr zum Gegenstand ei­ner Eingabe an die Stadt ge­macht. Und die wurde jetzt in der Bezirksvertretung beraten.

Im Entwurf eines Antwortschreibens an Henrike Meybohm und ihre Mitstreiter hieß es dazu: Auch die Bahn AG erkenne an, dass die Schrankenschließzeiten dort nicht akzeptabel seien. Aus Sicherheitsgründen hat die Bahn übrigens an beiden Über­gängen seit Mitte Juli so genannte Sicherungsposten auf­gestellt. Sie sollen verhindern, dass ungeduldige Verkehrsteilnehmer die dortigen Halbschranken umgehen oder -fahren und sich dadurch in Lebensgefahr bringen.

Ein Rückbau der beiden „Monsterampeln“, wie sie vom Bürgerverein bezeichnet werden, komme aber nicht in Betracht, so die Verwaltung weiter. Denn die mit ihnen mög­liche Steuerung ermögliche, dass die Bahnübergänge durch entsprechende Ampelschaltungen bei Schließung der Schranken sicher geräumt wer­den könnten.

Mehrere Gründe für die langen Wartezeiten führt die Verwaltung an. So sei die Strecke zwar inzwischen für Tempo 50 bei den Güterzügen ausgelegt. Aber Baustellen hätten bislang stets zu deutlich niedrigeren Geschwindigkeiten der Züge geführt, erst recht, wenn die auch erst noch anfahren müssten.

Die Züge würden die Schließung der Schranken anfordern. Alle Ampeln würden zu­nächst auf Rot springen und sodann so auf Grün geschaltet, dass die Bahnübergänge zügig geräumt werden könnten. Sei das der Fall, würden die Fahrtrichtungen, die nicht über die Bahngleise führen, wieder freigegeben. Diese Schaltung lasse sich noch verbessern, indem ein paar Sekunden mehr Zeit vor Schließung der Schranken gegeben werde.

Unnötig lange dauerten die Fahrzeiten vom Bahnhof HKM in Hüttenheim zur Zeit noch, weil die Schrankenschließung vom dortigen Fahrdienstleiter noch vor Abfahrt eines Zuges aus dem Bahnhof angefordert werde. Diese An­forderung solle auf die offene Strecken nördlich davon verlegt werden. Dann würden auch nicht mehr noch stehende, sondern bereits fahrende Züge die Schließung anfordern. Bis zur Atroper Straße soll die Zuggeschwindigkeit wieder auf 30 km/h ermäßigt werden, damit die Schranken später schließen können.

In Fahrtrichtung Hüttenheim gelte es für die Züge oft, so die Stadt, Gegenzüge aus Hüttenheim im Bahnhof Wanheim abzuwarten, weil die Strecke südlich davon nur noch eingleisig ist. Die Öffnungszeiten zwischen Zug und Gegenzug sollen verlängert werden. Und da es sich um eine reine Güterzugstrecke handelt, könnten die Änderungen auch schon bis November, nicht erst beim Fahrplanwechsel, umgesetzt werden.

In Sachen Lkw-Verkehr in Wanheim, so die Verwaltung, gebe es schon Entlastung. Erstens gebe es keine zweite Bliers­heimer Straße mehr. Zweitens arbeite die So­na-Präzisionsschmiede (früher Rheinstahl Wanheim) seit 2008 in Kurzarbeit, sodass sich der Lkw-Verkehr etwa halbiert habe. Trotzdem soll es noch diesem Jahr in Alt-Wanheim eine Verkehrszählung geben. An einem Lkw-Routenkonzept werde gearbeitet.

Abgesehen von Kritik an der Erwähnung der Bliersheimer Straße erklärte sich die Be­zirksvertretung mit dem Schrei­ben einverstanden.