Hüttenheim.

Vor den Ferien kündigten Eltern und Lehrer der Grundschule Schulz-Knaudt-Straße Protestaktionen gegen die beabsichtigte Schließung ihrer Schule in ei­nem Jahr an.

Aber während die Proteste noch nicht in Gang gekommen sind, liegt den Bezirksvertretern im Sü­den zu ihrer Sitzung am Donnerstag, 9. September, bereits die Beschlussvorlage zur Schließung vor.

Darin wird vorgerechnet, dass im Bezirk Süd die Zahl der jährlich neuen Erstklässler von heute noch knapp über 600 auf noch knapp über 500 in fünf Jahren zurückgehen wird und dass es schon heute eine Überkapazität an Schulräumen gibt, die sich bis dahin auf etwa 154 % des benötigten Schulraums belaufen wird.

Beiden Nachbarschulen, der Grundschule Albert-Schweitzer-Straße und der Grundschule Wanheim, wird eine po­sitive Entwicklung vo­rausgesagt. So wird für Huk­kingen künftig von vier statt bisher drei Parallelklassen je Jahrgang als Regelfall ausgegangen, für Wanheim von zwei bis drei. Die Hüttenheimer Schule dagegen wird danach in den kommenden Jahren die früher üblichen zwei Parallelklassen nicht mehr erreichen, sondern noch maximal 27 Erstklässler aufnehmen, also nur noch eine Eingangsklasse bilden.

Eine Aufteilung der Hüttenheimer Kinder nach Wanheim und Huckingen würde, so die Verwaltung, die beiden anderen Schulen deutlich stärken. Bei Gesprächen mit Vertretern aller drei Schulen sowie der Schulaufsicht sei zudem deutlich geworden, dass eine dauerhaft einzügige Grundschule wie in Hüttenheim keinen geordneten und sinnvollen Schulbetrieb ermögliche und daher nicht sinnvoll sei. Alternativen dazu wie die Einführung eines Schulverbundes, das sind zwei Grundschulen mit einer gemeinsamen Schulleitung, werden in der Vorlage nicht erwogen.

Mit Ablauf des neuen Schuljahres im nächsten Sommer schlägt die Verwaltung vor, die Schüler der zweiten bis vierten Schuljahre von da an per Schulbus nach Wanheim zu bringen, sofern die Eltern der Umschulung nach dort zu­stimmen. Das würde drei Jahre lang jährlich 34 200 Euro kosten.

Probleme bereitet noch, dass die Hüttenheimer Schule erst 2006 und 2007 mit zusammen über 200 000 Euro aus Fördermitteln zur Offenen Ganztagsschule ausgebaut wurde und dass nach so kurzer Nutzungszeit zumindest An­teile der Bau­kosten von da­mals 138 000 Euro zurückgezahlt werden müssten.