Ungelsheim.
Das Aus für die Grundschul-Filiale an der Nordhäuser Straße ist so gut wie beschlossene Sache. Die benachbarte Hauptschule läuft ohnehin aus. Und jetzt scheint auch klar zu sein, welche künftige Nutzung es für das Schulgelände am Ortsrand geben wird.
Denn die Pressestelle der Stadt bestätigte jetzt, dass der Leiter der privaten englischsprachigen St.-George-School in Wanheimerort am Dienstag, 8. Juni, den Bezirksvertretern in interner Runde seine Pläne für das Gelände vorstellen wird. Das ruft den neuen Bürgerverein auf den Plan, der seit seiner Gründung im letzten Jahr versucht hat, mit der Stadt genau darüber ins Gespräch zu kommen. Zweimal, im Dezember und im März, hatte er die Stadt um entsprechende Auskünfte gebeten, um die Sichtweisen aus dem Ort mit einfließen zu lassen. Zwar habe es, heißt es jetzt im dritten Schreiben an OB Adolf Sauerland, regen Kontakt zur städtischen Bildungsholding gegeben, „die zugesagten Informationen zur Weiternutzung des Schulgeländes blieben jedoch bislang aus.“
Stefan Lindner, Vorsitzender des Bürgervereins, fühlt sich hinters Licht geführt. „Es ist unvorstellbar, dass dieses Konzept (der St.-George-School - d. Red.) erst nach Bekanntgabe der Schließung in Auftrag gegeben wurde“, schreibt er. Lindner schließt sogar nicht aus, dass der Schulstandort in dem sicheren Wissen so schnell aufgegeben wurde, dass es eine zügige Nachfolgelösung geben würde.
Anja Huntgeburth, Pressesprecherin der Stadt, kann diesen Unmut nicht verstehen. „Es gibt nichts, was vorweggenommen wäre“, sagt sie, wenn man davon absehe, dass die Schulaufsicht es untersagt habe, an der Grundschul-Filiale im Sommer eine neue Eingangsklasse zu bilden. Huntgeburth bestätigte jedenfalls den Termin des interfraktionellen Gesprächs am Dienstag. Danach würden die Bezirksvertretung selbst sowie Schulausschuss und Rat beteiligt. Sie bestätigte auch die Kontakte zur St.-George-School. Seit wann es sie gebe, ist „vollkommen irrelevant“, sagt sie. Die Schule sei für Duisburg wichtig. Jetzt hätten es die Politiker in der Hand, ob und wie schnell die Privatschule ihre Pläne umsetzen kann. „Da mag sich der Bürgerverein nicht genug an die Hand genommen fühlen“, räumte sie ein. Mit nur sieben Anmeldungen habe die dortige Grundschule keine Zukunft mehr.
Stefan Lindner geht es indessen nicht mehr um die Grundschule, sondern um die Zukunft des immerhin 29 000 Quadratmeter großen Schulgeländes im Sinne der Ungelsheimer. „Von der Schule hat Ungelsheim doch nichts.“ Aber Betreutes Wohnen, zusätzliche andere Wohnangebote oder gar Nahversorgung dort, darüber müsse man doch offen diskutieren können.