Wedau/Bissingheim. .
In Wedau/Bissingheim leben besonders viele ältere Menschen. Der lokale Runde Tisch hat es sich zur Aufgabe gemacht, deren Gesundheitsversorgung und Lebensqualität mit einer Reihen von Maßnahmen zu verbessern und zu sichern.
„Wie kann man als alter Mensch möglichst lange in seinem Umfeld bleiben und dennoch gut versorgt sein?“ So lautet nach Ansicht von Dr. Rolf Behler, stellvertretender Vorsitzender der Kommunalen Gesund-heitskonferenz, die zentrale Frage, die sich für immer mehr Menschen - auch im Duisburger Süden - stellt.
Da in Wedau/Bissingheim besonders viele ältere Leute leben, gründete man 2008 den „Runden Tisch Wedau/Bissingheim“. Fachleute aus verschiedenen Bereichen kommen zusammen, um darüber zu beraten, wie man Gesundheitsversorgung und Lebensqualität der dort lebenden Senioren heute und zukünftig sichern und verbessern kann.
„Wir haben uns eingeschaltet, als es um die Wiederbelebung des Wedauer Marktes ging, und bringen unsere Vorschläge bei der geplanten Umgestaltung des Dorfplatzes in Bissingheim mit ein“, gibt Ratsfrau Maria-Brigitte Parlo zwei Beispiele für das Engagement des Runden Tisches.
Weitere Aktivitäten: Man erstellt eine Broschüre, die alle wichtigen Adressen für Senioren in den beiden Stadtteilen auflistet (ein Sponsor dafür wird noch gesucht). Eingerichtet wurde zudem ein „Gesundheitstreff“. Fachkundige Referenten halten an drei Standorten ehrenamtlich Vorträge zu medizinischen/seniorenspezifischen Themen. Das Angebot werde bestens angenommen.
„Die Bevölkerung wird deutlich älter werden. Wir müssen uns darum kümmern, dass eine altersgerechte medizinische Versorgung sowie präventive Maßnahmen in den Stadtteilen angeboten werden“, erklärt Dr. Wolfrid Schröer, Chefarzt der Klinik für Geriatrie in Wedau. Man habe Klinik- und niedergelassene Ärzte eingeladen, um darüber zu beraten, wie das aussehen könnte. „Wir müssen zum Beispiel organisieren, dass mehr Hausbesuche gemacht werden können. Und für fachärztliche Versorgung in den Stadtteilen sorgen.“
Eine weitere Arbeitsgruppe des Runden Tisches beschäftigt sich mit dem Wohnen und der Infrasturktur in Bissingheim und Wedau. „Der Wohnungsbestand ist gut, aber viele Wohnungen sind wegen ihres Alters nicht seniorengerecht bzw. barrierefrei“, weiß Andrea Bestgen-Schneebeck (Amt für Soziales/Wohnen). Man werde das bei Vermietern anregen (es gibt Förderprogramme!), biete zudem eine „Wohnberatung für Ältere an“. Verhindern will man, dass weiter Infrastruktur (Läden, Nahverkehr) wegbricht. Derzeit versorgen fahrende Händler viele alte Leute. Und: „Wir wünschen uns eine bessere Verkehrsanbindung und setzen uns für ein Seniorenheim in Bissingheim ein“, so Parlo.