Die WM ist vorbei. Wie sieht’s mit dem Album aus? Die Verlagsgruppe Panini bringt seit der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko regelmäßig zu Anlässen wie Weltmeisterschaft, Europameisterschaft und Championsleague ein Album sowie die passenden Sammelkarten heraus. In diesem Jahr sind es 640 Bilder, die man braucht, um ein Album zu vervollständigen. Jens Feldmann, Inhaber des Wambach-Büdchens in Wedau, hat 2008 die Panini-Tauschbörse ins Leben gerufen. Auch dieses Jahr lockt Jens Feldmann dienstags und donnerstags ab 16 Uhr mit der Börse.

Was von außen eher unorganisiert aussieht, hat doch seine klare Struktur. Mit Blättern bewaffnet, auf denen vermerkt ist, welche Bilder man braucht und welche man tauschen kann, ziehen Männer und Frauen, Kinder und Senioren vor dem Wambach-Büdchen von einem Sammler zum nächsten, und führen Verhandlungen. Was früher unter Freunden gemacht wurde, hat hier einen neuen Rahmen. Mitlerweile gibt es sogar einen „Panini Sticker-Manager“ im Internet, mit dem man unkompliziert Buchführung über sein Stickeralbum halten kann. Dabei haben die Bilder, zumindest am Anfang, alle die gleiche Wertigkeit. Braucht man also 15 Bilder, muss man 15 Bilder abgeben. Hier spielt es keine Rolle, ob man alt oder jung, Mann oder Frau ist, das Album muss voll werden.

So begleitet zum Beispiel Reinhard Goller, seinen Enkel Sven Hollaender jeden Dienstag und Donnerstag zur Börse. „Das schöne an dieser Börse ist, dass man mit vielen Leuten ins Gespräch kommt. Man kennt sich und alles läuft in einer freundschaftlichen Atmosphäre ab“, so der Rentner aus Wanheim. Dabei lockt die Tauschaktion nicht nur Leute aus der Umgebung an. Sogar aus Düsseldorf kommen Sammler, um ihr Album zu vervollständigen.

Entstanden ist die Idee im privaten Kreis von Jens Feldmann: „Je älter man wird, desto weniger Leute hat man in seinem Bekanntenkreis, die auch Fußballbilder sammeln. Also habe ich die Tauschbörse ins Leben gerufen.“ Inzwischen besitzt Jens Feldmann das Büdchen seit zwei Jahren. Übernommen hat er es von Renate Gerdes, die den Laden selbst acht Jahre führte. „Man muss etwas tun, und von dem Image einer schmuddeligen Trinkhalle wegkommen“, meint Jens Feldmann, der nach 16 Jahren auf Borkum 2008 wieder an seinen Geburtsort zurückgezogen ist. Und dafür tut er auch etwas. So stellte er zum Beispiel anlässlich des Marathons, der direkt am Büdchen entlang führt, Bänke und Tische für die Zuschauer auf.

Die Tauschbörse veranstaltet Jens Feldmann jedoch einfach nur deswegen, „weil Panini Tradition ist und Spaß macht.“ Auch für Reinhard Goller und seinen Enkel steht fest: „Wir kommen wieder!“