Duisburg/Krefeld.

Die Behörden warnen angesichts des schönen Wetters eindringlich davor, im Rhein zu baden - sogar das Waten am Ufer kann tödlich sein! So ertranken jetzt bei Mündelheim zwei Jugendliche, die nicht mal schwammen, sondern nur im Fluss standen.

Der tragische Un­fall, bei dem Samstagabend ge­genüber von Mündelheim zwei Jugendliche, die nur im Rhein standen, vom Sog eines vorbeifahrenden Schiffes mitgerissen wurden und ertranken, nehmen die Behörden zum Anlass, dringend von ei­nem Bad im Rhein abzuraten.

Zwar ist das Baden im Strom generell nicht verboten, aber Strömung und Sog der vor­beifahrenden Schiffe sind mehr als gefährlich. An der Suche nach den beiden Ju­gendlichen beteiligte sich auch die Duisburger Feuerwehr.

In Düsseldorf wurde eine Initiative gestartet, die auf die Gefährlichkeit der schnellen Abkühlung im Rhein hinweist. „Würden Sie mitten auf der Autobahn joggen oder spazieren gehen?“, fragt Umweltdezernentin Helga Stulgies. Na­türlich nicht! „Aber im Rhein zu schwimmen, ist genauso gefährlich“, warnt sie. Trotzdem sehen Wasser­schutz­­polizei, DLRG und Ord­nungsamtes gerade an heißen Tagen immer wieder Erholungssuchende am Strand, die sich im großen Fluss abkühlen.

Aktion „Gelbe Karte“

Deshalb hat die Stadt Düsseldorf gemeinsam mit Le­bensrettern und Schifffahrtsverwaltung die Aktion „Gelbe Karte“ gestartet. Sie verteilen in den nächsten Wochen an die Ausflügler „Spielregeln am Rheinufer“. Die wichtigste: Schwimmen und Plantschen im Fluss - auf keinen Fall!

Jedes Jahr ertrinken laut Statistik der DLRG 500 Menschen in Deutschland, die meisten in Flüssen und Seen, die wenigsten an den Küsten. Im Rhein waren es im letzten Jahr 19 Tote.

Auch wer glaubt, er könne am Uferrand problemlos im Wasser waten oder plantschen, irrt. Dies zeigt der Un­fall in Uerdingen. Der Rückschwall vorbeiziehender Schif­fe kann so stark sein, dass gerade Kinder durch die Wellen mitgerissen und abgetrieben werden. Deshalb sollten Eltern besonders in der Nähe des Rheinufers auf ihre Kinder achten und sie nicht aus den Augen lassen.

Jedes Jahr rückt die Düsseldorfer Feuerwehr rund 50 Mal aus, um Menschen aus dem Rhein zu retten, so Sprecher Heinz Engels - meist zu Großeinsätzen.