Das Kölner Figurentheater "Mimikry" gastierte in der Schul- und Stadtteilbibliothek Großenbaum
Sprechende Tiere gibt es nur auf der Insel „Titiwu“, das weiß doch jedes Kind. Dort lehrt nämlich laut Max Kruses Klassiker Professor Habakuk Tibatong seinen Schützlingen das Sprechen. Ob durch Augsburger Puppenkiste, Zeichentrick, Animationsfilm, Roman oder Hörbuch - es gibt kaum einen Weg, in der Kindheit an dem liebenswerten „Urmel aus dem Eis“ vorbei zukommen. Am Samstag gastierte das Kölner Figurentheater „Mimikry“ in der Schul- und Stadtteilbibliothek Großenbaum und präsentierte die Geschichte vom Urmel als Puppenspiel. Natürlich durften dabei die Sprachfehler von Pinguin „Ping“ undWaran „Wawa“ sowie deren Streitigkeiten über die große „Mupfel“ nicht fehlen. Vor einer liebevoll gestalteten Südseeinsel-Kulisse wurde schließlich das Urmel-Ei gefunden, ausgebrütet und das lustige Tierchen von Hausschwein Wutz unddem Professor aufgezogen. Besonders gut gelungen war die Kombination von Rollen- und Puppenspiel der beiden Spielerinnen.
Während der Professor als einziger Mensch „ein bisschen größer als die Kinder“ ist und von Petra Wolfram selbst gespielt wurde, waren die restlichen Charaktere von der ehemaligen Bildhauerin selbst gestaltete Handpuppen, die sie zusammen mit Kollegin Eva Seyffardt zum Leben erweckte. „Wir halten uns an die Vorlage von Max Kruse, mussten aber einige Rollen weglassen, weil wir ja nur vier Hände haben“, so Seyffardt.
Die einstündige Vorstellung begeisterte wieder einmal nicht nur die kleinen Zuschauer in den ersten Reihen der Bibliothek, sondern brachte auch die Eltern zum Lachen. Besonders witzig waren die Musikeinlagen wie zum Beispiel der grandiose „Ei-Brüter- Blues.“
„Erneut waren wir ausverkauft. Manche Familien gehören schon zum Stammpublikum, allerdings sehe ich auch immer neue Gesichter“, freut sich Bibliotheksleiterin Britta Sester. Bei den Veranstaltungen wurden bis zu 170 Karten verkauft. „Mir ist es aber wichtig, dass alleKinder gut sehen können. Und da wir keine Empore haben, wird es ab 150 Personen schwierig“, sagt Sester. Nicht nur zu den Sonderveranstaltungen sei der Andrang groß, immer mehr Familien besuchten die Bibliothek auch unter derWoche: „Meine Kollegin und ich verbringen dafür gerne auch unseren Samstagnachmittag bei der Arbeit – auch wenn ab 13 Uhr eigentlich Dienstschluss ist“. Nun geht das Kindertheater erst mal in die Sommerpause, auch wenn erst Ende März erreicht ist.