Am Tor 4 von den Hüttenwerken Krupp Mannesmann sorgt Klaus Knauf für Ordnung
Ein paar Quadratmeter - größer ist ihr Hauptarbeitsplatz selten und dennoch erweisen sie den Firmen, bei denen sie arbeiten einen unverzichtbaren Dienst. Die Pförtner der Hüttenwerke Krupp Mannesmann sorgen rund um die Uhr für die Sicherheit und die Ordnung in ihrem Unternehmen. An Tor eins arbeiten immer zwei Angestellte gleichzeitig, an Tor drei hingegen muss einer alleine die Stellung halten. An Tor vier arbeitet man zu dritt. Der Dienst erfolgt in Früh-, Spät- und Nachtschichten, die jeweils acht Stunden dauern. Wir haben dem Pförtner-Arbeitsplatz am Tor 4 einen Besuch abgestattet. Dort ist der Raum, in dem die Schreibtische stehen klein, aber trotzdem nicht zu eng. Hier wird die meiste Zeit verbracht. Von diesem Raum aus kann man das Tor gut überblicken und hier ist auch der Schalter, an dem die Fahrzeuge und Personen kontrolliert werden, die in das Hüttenwerk hinein oder heraus wollen. Doch das ist nicht das Einzige, was hier geschieht. Mit den Computern sind die Pförtner in der Lage Orte im Werk oder sogar die Arbeitsplätze einzelner Personen ausfindig zu machen, eine Route zu planen und denWeg dorthin den Werksfremden zu erklären.
Im Nebenraum werden Lichtbildausweise für die Unternehmer, die für längere Zeit in den Werken von HKM arbeiten wollen, erstellt. Die Schlüssel werden von hier aus an die Putzfrauen weitergegeben, Tagesausweise und Werkzeuglisten müssen geführt werden. An Tor vier passieren außerdem LKWs, die teilweise gewogen werden müssen. Pförtner sorgen aber auch dafür, dass unbefugte Personen nicht auf das Gelände gelangen können und sie passen auf, dass niemand etwas aus dem Werk mitnimmt, was ihm nicht gehört. Die blauen Uniformen unterstreichen die Autorität der Angestellten. Einer der Pförtner von HKM ist Klaus Knauf, der schon viele Jahre dort arbeitet. Auf die Frage, ob er schon einmal etwas Dramatisches im Job erlebt hat, erzählt er von dem Großbrand vor ein paar Jahren. Die freiwillige, Berufs- und Werks-Feuerwehr mussten so schnell wie möglich durch die Tore gelangen und er war als einziger an Tor drei stationiert. „Zum Glück passiert so etwas aber nicht oft, sonst gäbe es diese Werke wohl nicht mehr”, fügt er allerdings hinzu. Erst vor kurzem ist ein Hubschrauber auf dem Gelände gelandet, weil eine Frau vor den Mauern ohnmächtig geworden war. Auch da mussten die Pförtner koordinieren. Manchmal ist der Beruf allerdings auch tierisch lustig. So musste Klaus Knauf vor circa vier Jahren den Tierschutz herein lassen, weil ein Hängebauchschwein auf der Waage herumlief. „Da können wir ja gleich den Grill anschmeißen”, kommentierten die Helfer der Feuerwehr scherzhaft.