Angela Merkel, Guido Westerwelle und Ulla Schmidt. Sie alle waren am Donnerstag im Bürgerhaus Steinhof an der Düsseldorfer Landstraße in Huckingen. Zumindest theoretisch.

Denn mit geschlossenen Augen hätte man denken können, die Politprominenz und auch noch einige andere prominente Personen wären tatsächlich anwesend, so gut waren die Parodien der WDR 2-Comedians Maria Grund-Scholer und René Steinberg.

Vor 650 begeisterten Gästen im ausverkauften Saal packten die beiden einen Kracher nach dem anderen aus. Dabei überzeugten sie nicht nur mit ihren Stimmen: Grund-Scholer tapste beispielsweise im roten Blazer und Perücke auf die Bühne und wollte als Angela Merkel eine Rede halten. Das Publikum applaudierte und lachte jedoch bereits beim bloßen Anblick von der Künstlerin als Kanzlerin. Schließlich sprach sie: „Im Rahmen meiner emotionalen Möglichkeiten freue ich mich, hier sein zu müssen.”

Wie einfach es ist, eine lustige Parodie hinzulegen, versuchte René Steinberg dem Publikum zu erklären. Man müsse nur auf Kleinigkeiten achten und diese dann etwas überzeichnet darstellen. „Wenn man Jürgen Rüttgers imitiert, darf man nicht aus dem Bauch sprechen, sondern mit ordentlich Wasser im Zahn”, sagt er.

Hört sich leicht an, bis man aber sämtliche Parodien so perfekt herüberbringt wie Steinberg, braucht es wohl auch eine Menge Übung und Talent. Neben Ministerpräsident Rüttgers brachte er das Publikum außerdem als Marcel Reich Ranicki und hyperaktiver Sarko De Funes - einer Mischung aus Nikola Sarkozy und Luis De Funes - sowie als rappender Edmund Stoiber zum brüllen. Bei Letzterem nutzte er das gelegentliche Stottern, um daraus einen Rap Song zu machen. Doch damit nicht genug - Steinberg gab auch choreographisch einfach alles. Er tanzte, mit bayrischem Aktzent rappend, über die Bühne und ränkte sich dabei beinahe Arme und Beine aus. Ein absolutes Highlight.

Neben vielen weiteren verrückten Parodien, bei denen sich die beiden Alleskönner gekonnt die Bälle zuwarfen und sich auch selbst über ihre Witze amüsierten, spielten sie dem Publikum einige O-Töne vor und kommentierten diese. Versprecher und Stotterer von Politikern oder die Englisch-Künste von Guido Westerwelle sorgten für weitere Lacher.

Im Jahr 2010 geben sich im Steinhof die Künstler aus den Bereichen Comedy und Musik die Klinke in die Hand. Nächster Comedian auf der Bühne ist Herbert Knebel. Sein „Affentheater” gibt es am 3. und 4. Februar. Am 19. Februar ist „Supernase” Mike Krüger dann im Steinhof, bevor am 26. Februar Nachwuchsbands die Bühne rocken. Infos unter: www-steinhof-duisburg.de.