Duisburg. Mit weltoffenen Ideen will die Großenbaumer St. Hubertus Schützenbruderschaft neue Mitglieder gewinnen. Das ist geplant.
Die Großenbaumer St. Hubertus Schützenbruderschaft feierte über Pfingsten ihr traditionelles Schützenfest. Dabei hatten sie mit Duisburgs Bundestagspräsidentin Bärbel Bas prominenten Besuch.
Prominenter Besuch beim Schützenfest der St. Hubertus Schützenbruderschaft Duisburg-Großenbaum
Am Ende ihrer Regentschaft zog das Königspaar von 2022, Christoph Bielemeier und Therese Cremerius, noch einmal durch die grün-weiß geschmückten Straßen Großenbaums. Bevor die Majestäten sich bei herrlichem Frühlingswetter am Pfingstsonntag im Rahmen des großen Festumzugs auf den Weg durch den Stadtteil machten, gab sich Bundestagspräsidentin Bärbel Bas die Ehre. Auf dem Schützenplatz an der Saarner Straße begrüßte sie die in Formation angetretenen Schützen sowie zahlreiche gut gelaunte Gäste.
Am Sonntag zogen, begleitet von zahlreichen Zuschauern am Straßenrand, nicht nur die 130 Mitglieder der Bruderschaft durch den Stadtteil im Süden Duisburgs. Musikalisch vom Tambourcorps Rheinklänge, der Blaskapelle Niederrhein und der IG Spielleute begleitet, beteiligten sich auch befreundete Schützenabordnungen aus Huckingen, Rahm, Buchholz und Selbeck an dem recht ansehnlichen Festzug.
Schützenumzug durch den Stadtteil mit Parade vor der Ehrengast-Tribüne
Der Höhepunkt eines jeden Schützenumzugs und ein absoluter Publikums-Anziehungspunkt ist in jedem Jahr die Parade vor der Ehrengast-Tribüne. In Großenbaum findet dieser spektakuläre Auftritt jeweils auf der Saarner Straße vor der Seniorenwohnanlage statt, bevor es anschließend zurück zum Festzelt geht.
Dort wartete am Pfingstsonntag ein echtes musikalisches Highlight auf die Besucher. „The Rhine Area Pipes & Drums“ aus Düsseldorf gaben ein für an Spielmannszug-Musik gewohnte Ohren ein eher untypisches Konzert. Das kam nämlich „very scottish“ daher. Die in traditioneller schottischer Tracht auftretende Dudelsack-Band begeisterte mit ihrem Auftritt das Publikum im rappelvollen Festzelt total.
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Volker Schumacher, der erste Brudermeister der St. Hubertus-Schützen, hofft mit neuen Ideen, die Mitgliederzahl der Bruderschaft steigern zu können: „Derzeit haben wir rund 130 Mitglieder, die sich in zwei Kompanien, bei den Freischützen und innerhalb der Schützenjugend, organisiert haben.“
Er bedauert, dass seit einigen Jahren auch der vereinseigene Spielmannszug nicht mehr auf genug Akteure zurückgreifen kann: „Allerdings geht es nicht nur uns so. Zusammen mit ebenfalls nicht mehr stark genug besetzten Musikgruppen der Nachbarvereine hat sich die ‘IG Spielleute’ gegründet, die in dieser Formation jetzt die Festumzüge musikalisch begleiten.“ Interessierte Musikanten sind herzlich willkommen, denn: „Von den Instrumenten her sind wir voll ausgestattet, es fehlen nur die Musiker.“
Neue Mitglieder durch neue Ideen: Anlage für Bogenschützen in Planung
Schumacher und seine Mitstreiter setzen in Sachen Mitgliedergewinnung verstärkt auf eine Attraktivitätssteigerung bei Jugendlichen: „Derzeit haben wir bereits einen stärkeren Zulauf. Wir gewinnen viele junge Leute über den Schießsport, der bei uns einen großen Stellenwert hat.“ Aber auch sonst will man neue Wege gehen: „Wir möchten auf unserem Vereinsgelände eine Anlage für Bogenschießen einrichten. Damit hoffen wir, zahlreiche Interessenten anzusprechen.“
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Dass Frauen bei den Großenbaumern zukünftig eine größere Rolle spielen werden, kann sich Volker Schumacher gut vorstellen. Im Moment tun sie das allerdings noch nicht so recht. Den Vogel abschießen dürfen sie jedenfalls noch nicht, einen weiblichen Schützenkönig wird es nach jetzigem Stand nicht geben. Allerdings dürfen sich weibliche Schützen immerhin gleichberechtigt am Kronprinzen-Schießen beteiligen. „Aber vielleicht kommen ja einige Frauen auf uns zu und wollen auch um die Königswürde schießen, dann müssen wir im Vorstand über das Anliegen entscheiden.“
Auf den Vogel schießen dürfen Schützinnen jetzt schon, aber halt nur auf den Rumpf. Ist der abgeschossen, heißt es für die Damen bisher „Game over“. Bis jetzt jedenfalls. Modern und zeitgemäß sind die St. Hubertus-Schützen aber dennoch.
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Der Brudermeister der St. Hubertus Schützen kündigte an, dass es durchaus realistisch ist, dass es bald ein gleichgeschlechtliches Königspaar geben könnte. Und auch wenn das noch nicht beim diesjährigen Schützenfest der Fall war, dann eben in den kommenden Jahren. Da zeigen sich die Großenbaumer erfreulich weltoffen und aufgeschlossen.
>>DIE NEUEN MAJESTÄTEN
- Die neuen Majestäten der St. Hubertus Schützenbruderschaft: König wurde Benjamin Lenferding (nach dem 41. Schuss). Seine Königin ist Mandy Lenferding.
- Kronprinz wurde Patrick Schick, Adjutant Anika Helmke, Schülerprinzessin Matilda Fettweiß und Tellprinzessin Paula Hardt.