Lars Heckmann wurde JU-Vorsitzender und zahlte Geldbuße wegen Körperverletzung
Thomas Mahlberg, CDUKreisvorsitzender und früher JU-Kreisvorsitzender, wurde von der Redaktion zu den Vorkommnissen befragt, zu Tätlichkeiten in der Union, zu Gewalt gegen eine Frau und dazu, ob „Wahlnomaden” mit zu seiner Strategie gehören, sich an der Spitze der Duisburger CDU zu halten. Aber er ließ uns mit einer Stellungnahme wissen, er habe dazu schon alles gesagt. Im Frühjahr wurde Mahlberg aber in dieser Zeitung nur damit zitiert, bei den Ortsverbands-Wechseln sei alles richtig gemacht worden, ansonsten gebe es „ein paar Leute, die in der JU Probleme haben.” Auch JU-Kreisvorsitzender Jörg Brotzki wollte dazu öffentlich keine Stellungnahme mehr abgeben. „Wir schauen nur nach vorne, zum Wohl dieser Stadt und der JU”, erklärte er.
Gesprächiger zeigte sich da schon Bartosch Lewandowski. „Ich habe keine Handgreiflichkeiten unternommen und auch keine anderen gesehen”, erklärte er auf Nachfrage. Stefan Krebs habe damalsmit undemokratischen Mitteln versucht, sich eine Mehrheit zu verschaffen. „Der Landesjustiziar hat uns bestätigt, dass Krebs sich dabei nicht an die Landessatzung der JU gehalten hat.”
Und Lars Heckmann sieht sich selbst als Opfer. Hinter ihm hätten die Handgreiflichkeiten stattgefunden. Dabei sei er nach vorn geschubst worden und auf die Schriftführerin gefallen, „weil ich das Gleichgewicht verloren habe.” Mit der Strafanzeige habe man ihm gezielt schaden wollen, sagt er. Prompt habe die Polizei auch nur einseitig ermittelt. Keiner der von ihm benannten Zeugen sei vernommen worden. Die Geldbuße verharmlost der Jurastudent als „Verwaltungsgebühr”.
Sie ist nach Strafprozessordnung allerdings als Strafersatz vorgesehen, darf nur verhängt werden, wenn ansonsten der Tatverdacht hinreichend ist und für eine Anklageerhebung ausreicht – für den Fall, dass die Geldbuße nicht bezahlt wird. Er selbst, Heckmann, habe gezahlt, um die Sache aus der Welt zu schaffen. Das Protokoll der Schriftführerin sei völlig einseitig, gebe den Sitzungsverlauf falsch wieder. Aus der Anfechtung der dortigen Wahlen sei nur nichts geworden, weil sich das mit den Austritten von Wedding und Krebs selbst erledigt hätte. Auch vom Landesverband der JU gab es eine Stellungnahme: Danach ist noch völlig offen, ob es überhaupt Handgreiflichkeiten gegeben hat.
Ordnungsmaßnahmen gegen Lars Heckmann seien nach der Einstellung der Ermittlungen als „nicht aussichtsreich bewertet” worden. Seine Wahl sei ausschließlich Sache der JU Süd. Grundsätzlich distanzieremansich von jeder Form der Gewalt. Und die Wahl Lewandowskis bei der CDU Homberg sei auch deren Sache