Duisburg. Der Holtumer Landhof im Duisburger Süden setzt auf ein besonders Verkaufsprinzip. Das Ehepaar Greilich betreibt seit 2011 eine eigene Bullenmast.

Idyllisch zwischen Wiesen, Weiden und Feldern gelegen, liegt abseits der B 288 der Holtumer Landhof. Neben der Pensionspferdehaltung, einem eigenen Garten- und Landschaftsbaubetrieb und dem Ackerbau, liegt die Besonderheit des im Duisburger Süden ansässigen Landhofs in der eigenen Bullenmast.

Startschuss zur eigenen Rindermast auf dem Holtumer Landhof vor elf Jahren

2011 war für Marie-Bernadette und ihrem Mann ein ganz besonderes Jahr. Sie erfüllten sich den Traum einer eigenen Rinderherde. „Wir haben dann aus Freude an den Tieren fünf tragenden Muttertiere gekauft“, erzählt sie. Ihr Ziel war es, bis 2014 eine eigene Rinderherde aufzubauen. Aktuell besitzen sie knapp 85 Tiere – alles Bullen. Diese bekommen sie, sobald die Tiere geschlechtsreif sind.

Robert Greilich kümmert sich um die Jungbullen. Zusammen mit seiner Frau vermarkten sie die Hereford-Rinder.
Robert Greilich kümmert sich um die Jungbullen. Zusammen mit seiner Frau vermarkten sie die Hereford-Rinder. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Die Bullen kommen zumeist von vier kleinen in NRW ansässigen Biobetrieben rund um Halver, Wedemark und Borgentreich. Die zugekauften Jungtiere bleiben bis zu einem Alter von sechs bis acht Monaten bei ihren Müttern, bevor sie auf dem Holtumer Landhof von Robert Greilich großgezogen und betreut werden.

Futter wird auf dem Holtumer Landhof selbst produziert

Bei der Fütterung der Tiere legt das Ehepaar besonderen Wert auf eigens produziertes Futter. Es gibt Gras-Silage, Heu und Mais. Sobald die Hereford-Rinder 24 bis 30 Monate alt sind, werden sie bei der Metzgerei Rockhoff in Dinslaken geschlachtet – allerdings immer erst dann, wenn ein komplettes Tier vermarktet ist, erklärt die Pächterin. Weiterverarbeitet und auch verkauft werden die Tiere bei der Krefelder Naturfleischerei Wefers.

Auch interessant

Marie-Bernadette und Robert Greilich entschieden sich 2011 bewusst für die Mast von Hereford-Rindern. „Ursprünglich war uns der Charakter des Tieres am wichtigsten“, erzählt die Besitzerin. „Die Rinder sind robust, anpassungsfähig, haben ein ruhiges Gemüt, nicht viel Masse und eine feine Fettmaserung“, zählt sie auf. „Erst später hat sich gezeigt, wie super das Fleisch von der Qualität und der Verarbeitung her ist“, fügt sie hinzu. „Hereford-Rinder sind im Bereich der Gourmetküche sehr bekannt.“ Durch langsames Wachstum und langsame Fütterung verliert das Fleisch kaum Wasser und Geschmack beim Abhängen. „Wir arbeiten stetig an der Qualität der Haltung“, sagt Marie-Bernadette Greilich.

Stammkunden aus dem Duisburger Süden und Düsseldorfer Norden

70 Prozent der Kundschaft sind Stammkunden aus dem Duisburger Süden oder Düsseldorfer Norden. Kundenwerbung, Marketing, Verkauf und Vermarktung zählen zu den Aufgaben der Hofdame. „Neukunden kommen vor allem durch Mund-zu-Mund-Propaganda oder durch die Sozialen Medien zu uns“, sagt Marie-Bernadette Greilich. „Manche entdecken uns auch zufällig auf Fahrradtouren.“

Besonders beliebt sind Hackfleisch, Filet und Gulasch. Einen Mittagstisch gibt es nicht, allerdings liefert Familie Greilich im Umkreis von 15 Kilometern und hat das Ziel, den Lieferradius künftig auszubauen.

>>380 KILOGRAMM FLEISCH PRO TIER

  • 380 Kilogramm Fleisch kann pro Tier verkauft werden. Von Juli bis August findet der Verkauf einmal im Monat statt. Ab September zweimal im Monat.
  • Neben den Privatkunden beliefert der Holtumer Landhof auch die Gaststätte „Schenke“ in Serm mit Burger Patties, Tafelspitz, Braten oder Gulasch.