Auch bei Schnee und Eis bieten Markthändler ihre Waren im Freien an. So schützen sie sich gegen die Kälte.

Warme Kleidung, Heizöfen und ab und an ein Gläschen Sekt - so schützen sich Heinz Berendsen und seine Mitarbeiter gegen die Kälte. Der Obst- und Gemüsehändler hat einen Stand auf dem Wochenmarkt in Buchholz. Glühwein an die Kunden auszuschenken, ist sein Geheimrezept in diesem Winter. Alle Kunden kann er damit aber nicht vor die Tür locken. Laut Heinz Berendsen kommen bei den niedrigen Temperaturen ca. 20% weniger Kunden als sonst.

Und das ist nicht seine einzige Sorge. „Das Obst ist nicht so empfindlich, aber die Kartoffeln dürfen keinen Minusgraden ausgesetzt werden”, erklärt der Markthändler. Er kontrolliert regelmäßig mit einem Thermometer, wie kalt es ist. Sein Standnachbar Freddy Hilden hat eine andere Lösung gegen das Winterwetter gefunden. Er schützt seine Waren durch ein Zelt. „Salate verfrieren schnell” und „die Bananen werden schwarz”, beschreibt der Händler die Folgen der Kälte.

Andere Markthändler haben den Kampf gegen die Kälte schon aufgegeben. „Die Blumenhändler kommen bei diesem Wetter gar nicht mehr”, erzählt Freddy Hilden. Christof Willemsen vom gleichnamigen Geflügelhof freut sich hingegen über das gute Geschäft an diesem Freitag. Da viele Händler nicht gekommen sind, ist er der einzige Eierverkäufer auf dem Wochenmarkt. Die Monopolstellung führt natürlich zu einem kräftigen Umsatzplus.

Seine Ware muss er aber trotzdem vor der Kälte schützen. „Die Eier platzen ihnen zu Hause, wenn sie Frost abbekommen haben”, erklärt Christof Willemsen. Er hält die Eier daher in seinem Auto warm und holt sie nur beim Verkauf heraus. Anja Tegatz und Hannelore Risch verkaufen Käse-, Wurst und Feinkostspezialitäten auf dem Wochenmarkt. Ihrer Ware können die Temperaturen nichts anhaben und beim Kampf gegen die Kälte setzen die beiden Frauen auf altbewährte Mittel. Heißer Tee, Wollmütze, Schal und Winterjacke gehören zur Grundausstattung. Moonboots sind ein weiterer Tipp von Anja Tegatz.

Jeder Markthändler hat seine ganz eigene Überlebensstrategie entwickelt. Die meisten lassen sich von Schnee und Eis nicht vertreiben. Über eines ärgern sie sich aber alle. Die Stadt streut den Norbert-Spitzer-Platz nicht. Peter Joppa von der FrischeKontor Duisburg GmbH , die für die Organisation der Wochenmärkte verantwortlich ist, erklärt die Rechtslage. Die Markthändler sind dazu verpflichtet, ihre Stände und die davor gelegenen Gänge bei Schnee und Eis selbst zu streuen. Laut Peter Joppa beauftragt die FrischeKontor aber dennoch freiwillig die städtischen Wirtschaftsbetriebe mit dieser Aufgabe. Beim Buchholzer Markt ergibt sich eine Schwierigkeit.

Der Norbert-Spitzer-Platz wird außerhalb der Marktzeiten als Parkplatz genutzt. Die Autos dürfen hier an den Markttagen bis 6 Uhr morgens stehen. Ab 6 Uhr beginnen die Markthändler jedoch mit dem Aufbau ihrer Stände. Die Wirtschaftsbetriebe finden zu keinem Zeitpunkt eine freie Fläche vor, die sie räumen und streuen könnten, schildert Peter Joppa das Problem. Sie laden das Streugranulat daher am Rand des Platzes ab. Die Händler können sich hier bedienen, um den Platz selbst zu streuen. Dieser Aufgabe sollten sie auch nachkommen. Wenn jemand vor einem Marktstand stürzt, haftet laut Joppa der Händler.