Duisburg-Huckingen. Die Sekundarschule in Huckingen hat eine Hilfsaktion für Flüchtlinge organisiert. Warum die Schüler helfen und was nun mit den Spenden passiert.
Für Schulleiter Pavle Madzirov ist es eine Premiere: Zum ersten Mal ruft er die Sekundarschule Am Biegerpark per Durchsage zum Spenden auf. Das war am 9. März; in der Ukraine war seit zwei Wochen Krieg. Gut zwei Millionen Menschen waren bereits auf der Flucht. Die Schülerinnen und Schüler in Huckingen wollten den ukrainischen Flüchtlingen helfen, die es aus dem Kriegsgebiet nach Duisburg geschafft hatten. „Die Initiative zu dieser Aktion kam von den Eltern und Schülern. Alle wollten helfen. Wir haben das nur koordiniert“, erklärt der Schulleiter.
Am Freitag war es dann soweit. Alle Sachspenden wurden in der Schule zusammengetragen, und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen: Hygiene-Artikel, Spielzeug und Tierfutter – von allem sehr viel. „Wir sind überwältigt vom Engagement der Schüler und Eltern“, sagt Schulleiter Madzirov.
Rund 300 Ukraine-Geflüchtete sind übergangsweise in der Turnhalle der Huckinger Sekundarschule untergebracht
Sporthalle in Duisburg dient als Auffanglager für UkrainerDie Schulsozialpädagogin Birgit Hartmann erklärt sich die große Hilfsbereitschaft der Schülerschaft mit der neuen Geflüchtetenunterkunft: „Für die Schüler ist das alles viel näher. Die Geflüchteten leben ja aktuell auf dem Schulgelände.“ Damit meint Hartmann die 311 Ukrainer und Ukrainerinnen, die übergangsweise in der Turnhalle untergebracht sind. Das bedeutet für die Jugendlichen der Sekundarschule, dass aktuell Sport im Freien unterrichtet wird. „Aber darüber hat sich kein Einziger beschwert“, so Pavle Madzirov. Schließlich wollen alle die Kriegsopfer unterstützen.
Für die Sechstklässlerin Karolyna etwa war sofort klar, dass sie den ukrainischen Flüchtlingen helfen würde: „Ich wollte einfach was Gutes tun. Die haben ja nichts.“ Und so zog sie los mit ihrer Mutter und Oma, um Zahnpasta, Feuchttücher und Desinfektionsmittel zu kaufen. Die Spenden von Karolyna und die der anderen 753 Schüler werden an die evangelische Auferstehungsgemeinde Duisburg-Süd weitergereicht. Diese wiederum verteilt die Spenden – je nach Bedarf – an die Geflüchteten.
Einnahmen von Waffelverkäufen fließen ebenfalls an die Flüchtlingshilfe
Neben all den Sachspenden kam auch noch eine ordentliche Summe Geld zusammen. Mensa-Chef Ali Turhan hat einen ganzen Tag lang Waffeln und Sandwiches an die Sekundarschüler verkauft. Alle Einnahmen, immerhin 300 Euro, kommen jetzt den Geflüchteten aus der Ukraine zugute. Weitere Spendenaktionen mit Waffeln in der Mensa sind in den nächsten Tagen geplant.
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