Duisburg-Großenbaum. An der Gesamtschule Süd in Duisburg-Großenbaum hat Sandra Kupfer das Amt der Schulleiterin übernommen. Das sind ihre Ziele.

Neu im Amt, aber keine Unbekannte: Anfang März hat Dr. Sandra Kupfer die Nachfolge von Elke Bergers als Schulleiterin der Gesamtschule Duisburg-Süd in Großenbaum übernommen. Das Amt ist für die 56-Jährige neu – an der Schule war sie bereits 15 Jahre als Lehrerin tätig.

Seit 25 Jahren ist Sandra Kupfer im Schuldienst, unterrichtet Biologie und Chemie. „1999 habe ich meine erste Stelle hier an der Gesamtschule Süd angetreten“, sagt Sandra Kupfer, die in Tönis lebt, ihren Zweitwohnsitz aber aktuell nach Buchholz verlegt hat. „Ich war früher hier sehr engagiert. Ich war im Lehrer- und Jugendrat, in der SV und habe die Schule 2014 nur schweren Herzens verlassen. Umso glücklicher bin ich jetzt, wieder hier zu sein.“

1200 Schüler besuchen die Gesamtschule Süd in Duisburg-Großenbaum.
1200 Schüler besuchen die Gesamtschule Süd in Duisburg-Großenbaum. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Aber sie ist derzeit nicht nur im Duisburger Süden mit ihrem E-Bike unterwegs. Ein Auto hat sie längst nicht mehr. „Ich fahre alle Strecken mit dem Fahrrad. Für die 23 Kilometer aus Tönis bis nach Großenbaum brauche ich um die 45 Minuten.“

Neue Schulleiterin verzichtet aufs Auto

Um einiges schneller ist Sandra Kupfer von Buchholz aus an ihrer alten Schule, an der Lise-Meitner Gesamtschule in Rheinhausen. Bis Ende Februar war sie dort sieben Jahre lang stellvertretende Schulleiterin. „Ich unterrichte dort aber aktuell noch den Abi-Grundkurs in Biologie.“ Wegen der neuen Stelle den Kurs abzugeben, kam für die begeisterte Radfahrerin nicht in Frage. „Das fordert halt alles etwas Organisation und Zeit.“

Von den 120 Lehrern an der Gesamtschule Süd kennt die neue Schulleiterin nur noch ein paar. „Das Kollegium hier ist sehr jung und engagiert. Jetzt geht es darum, dass diese Schule auch wirklich ihre Schule wird. In den letzten zwei Jahren hat Corona-bedingt vieles nicht stattfinden können, Ideen sind aufgrund vieler Auflagen im Sand verlaufen“, sagt Kupfer, die sich für ihre Zeit in Großenbaum vieles vorgenommen hat.

Vor allem in Sachen Digitalisierung. „Und damit meine ich nicht nur die Ausstattung der Schule, die auch noch deutlich besser werden muss.“ Noch immer gibt es Gebäudetrakte, in denen es weder einen Anschluss fürs Internet noch WLAN gibt. „Wir müssen uns auch im Stadtteil und mit den Menschen hier wieder mehr vernetzen. Wir brauchen eine Präsenz in den Sozialen Medien und Kooperationen mit den umliegenden Schulen.“ Eine große Baustelle sei zudem noch immer der naturwissenschaftliche Bereich. „Die Räume waren schon vor 2014 sanierungsbedürftig.“

Überzeugt vom System Gesamtschule

Von dem System Gesamtschule ist Sandra Kupfer absolut überzeugt. „Bei uns bleibt der Bildungsweg für jedes Kind lange offen“, sagt Sandra Kupfer. „Kinder lernen oft sprunghaft und vielleicht nicht immer dann, wenn gerade eine wichtige schulische Phase ansteht. Wir sind offen für wirklich alle Kinder.“ Und damit spricht die Schulleiterin auch gleich Flüchtlingskinder an, die eventuell nach Großenbaum an die Gesamtschule Süd kommen. „Das Kollegium und auch die Schüler haben schon einige Ideen, wie man den Menschen aus der Ukraine helfen kann.“

Dass Sandra Kupfer noch mindestens elf Jahre bis zur Rente hat, stimmt sie positiv. „So haben wir im Team auch wirklich ausreichend Zeit, meine Visionen für die Gesamtschule Süd umzusetzen.“

>>GESAMTSCHULE SÜD

  • Neben 120 Lehrern besuchen rund 1200 Schüler und Schülerinnen die Gesamtschule in Großenbaum. Ausgebaut werden soll das MINT-Profil und auch die Bläser-Klasse.
  • Aktuell fängt der Unterricht um 8.25 Uhr an, Sandra Kupfer würde gerne – gerade im Hinblick auf den Sommer – zurück zum Start um 8 Uhr.